Wissenschaft

Schüler am Handy: Wie viel Zeit ist zu viel für die Jüngsten?

Die zunehmende Nutzung von Smartphones und sozialen Medien hat weitreichende Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Jugendlichen, wie aktuelle Berichte belegen. Ein Vortrag an einer örtlichen Schule, durchgeführt von zwei Medienpädagoginnen des Vereins Zischtig.ch, thematisierte die negativen Effekte des exzessiven Handy-Konsums auf Schüler und stellte Alternativen vor.

Im Rahmen des Vortrags wurde die Sucht nach Bildschirmen als zentrales Problem identifiziert. Es wurde betont, dass auch Erwachsene ihr eigenes Nutzungsverhalten reflektieren sollten. Um die Handy-Nutzung zu reduzieren, wurden verschiedene Vorschläge gemacht, darunter die Investition in Zeit mit Familie und Freunden, ausreichend Schlaf, die Planung von Ferien zur Reduzierung von Stress und die Wichtigkeit täglicher Bewegung. Eine Übersichtsstudie mit beinahe 100.000 Probanden zeigte, dass bereits 5000 Schritte täglich depressive Symptome mindern können. Zudem fördert das Engagement in sozialen Aktivitäten wie Freiwilligenarbeit die Lebenszufriedenheit.

Psychische Folgen und Problematiken bei Jugendlichen

Die WHO hat in einem weiteren Bericht festgestellt, dass 11 % der Jugendlichen problematische Verhaltensweisen in Bezug auf soziale Medien aufweisen, wobei Mädchen (>13 %) steigende Probleme zeigen im Vergleich zu Jungen (9 %). Zudem stehen 36 % der Jugendlichen ständig online mit Freunden in Kontakt, wobei 15-jährige Mädchen mit 44 % besonders häufig betroffen sind. Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis zeigt, dass 12 % der Jugendlichen durch problematisches Spielverhalten gefährdet sind, wobei Jungen (16 %) im Vergleich zu Mädchen (7 %) eher Anzeichen einer solchen Gefahr zeigen.

Die problematische Nutzung sozialer Medien, die Kontrollverlust und negative Auswirkungen auf das tägliche Leben umfasst, führt auch zu einem verminderten seelischen und sozialen Wohlbefinden. Dr. Hans Henri P. Kluge von der WHO fordert dazu auf, Medienkompetenz zu fördern und geeignete Maßnahmen wie Altersbeschränkungen für soziale Medien zu überlegen. Trotz dieser Probleme führen die sozialen Medien auch zu positiven Aspekten wie der Unterstützung durch Gleichaltrige und der Förderung sozialer Verbindungen, wenn sie verantwortungsvoll genutzt werden.

Die WHO hat darauf hingewiesen, dass Interventionen altersgerecht, geschlechtersensibel und kulturell angepasst sein sollten. Zudem ist ein offener Dialog über digitales Wohlbefinden in Familien und Schulen notwendig. Um die digitale Kompetenz zu stärken, sollten Pädagogen und Gesundheitsfachkräfte geschult werden, während Plattformen angehalten werden, verantwortungsvoll gestaltete digitale Tools anzubieten und Altersbeschränkungen durchzusetzen.

Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, Jugendliche in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen über ihre Online-Aktivitäten zu treffen und so ihr Wohlbefinden zu schützen, wie in dem Bericht der WHO beschrieben.