
Wasser spielt eine entscheidende Rolle als Lebensgrundlage für Lebewesen auf der Erde. Astronomen haben nun neue Erkenntnisse über die Existenz und den Ursprung von Wasser im Universum gewonnen. Ein Forschertrio aus Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten hat Computersimulationen von Sternexplosionen verwendet, um diese Fragestellungen zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studie, die im Fachjournal „Nature Astronomy“ veröffentlicht wurden, legen nahe, dass bereits 100 bis 200 Millionen Jahre nach dem Urknall große Mengen Wasser im Universum existiert haben könnten, wie Welt berichtete.
Die Forschung zeigt, dass Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Wasserstoff bildete sich direkt nach dem Urknall, während Sauerstoff durch Kernfusion in Sternen entsteht. Supernova-Explosionen, wie die von Cassiopeia A (Cas A) vor etwa 350 Jahren, führen zur Verteilung schwerer Elemente, einschließlich Sauerstoff, im Universum. Dieser Sauerstoff kann sich mit Wasserstoff verbinden und Wasser bilden. Das Wasser sammelt sich in dichten Gaswolken, aus denen neue Sterne und Planeten entstehen können. Möglicherweise existieren auf einigen dieser Planeten flüssiges Wasser und lebensfreundliche Bedingungen.
Frühes Universum und Wasser
Die Simulationen deuten darauf hin, dass Wasser ein Hauptbestandteil der ersten Galaxien war, was die Möglichkeit nahelegt, dass Leben im Universum früher entstanden sein könnte als bislang angenommen. Bisher wurde Wasser erst ab etwa zwei Milliarden Jahren nach dem Urknall nachgewiesen, wie auch Welt der Physik betonte.
Die Forscher simulierten die Entwicklung eines Sterns mit der 200-fachen Masse der Sonne. Solche massereichen Sterne haben eine kürzere Lebensdauer von nur wenigen Millionen Jahren. Die Supernova-Explosion eines derart massereichen Sterns kann erheblich viel Sauerstoff in den Weltraum schleudern, etwa das 55-fache der Masse der Sonne. Dieser Sauerstoff kann sich mit Wasserstoff verbinden und zur Bildung von Wasser führen. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass Wasser und lebensfreundliche Bedingungen viel früher entstanden sein könnten, als es derzeitige Annahmen vermuten lassen.