
Eine neue Studie zeigt, dass die weltweite Bevölkerung viel größer sein könnte, als bisher vermutet. Laut den Forschern der Aalto University und der Studie, die in Welt veröffentlicht wurde, gibt es erhebliche Ungenauigkeiten in der Erfassung der Bevölkerung, insbesondere in ländlichen Regionen. Derzeit leben etwa 43 Prozent der geschätzten 8,2 Milliarden Menschen in diesen Gebieten.
Die laufenden Schätzungen zur Weltbevölkerung basieren auf Volkszählungen und Satellitenbildern. Diese Methoden erweisen sich jedoch als unzureichend, um die tatsächliche Zahl der Menschen in ländlichen Gebieten präzise zu erfassen. Die Studie verdeutlicht, dass es in Ländern wie China, Brasilien, Australien, Polen und Kolumbien auffällige Diskrepanzen gibt.
Methoden und Ergebnisse der Studie
Forscher um Josias Láng-Ritter nutzten in ihrer Studie Daten von über 300 ländlichen Staudammprojekten in 35 Ländern, um die Bevölkerungszahlen zu überprüfen. Diese Projekte erforderten eine genaue Zählung der umgesiedelten Bevölkerung, was eine verlässlichere Datensammlung ermöglichte. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die bestehenden globalen Bevölkerungsdatensätze die tatsächliche Zahl um 53 bis 84 Prozent unterschätzen.
Besonders bedeutend ist, dass selbst der genaueste Datensatz, auf den sich die Wissenschaftler berufen, die ländliche Bevölkerung um die Hälfte unterschätzt. Diese systematischen Unterschätzungen in allen fünf untersuchten Datensätzen werfen Fragen zur Genauigkeit der verwendeten Daten und deren Einfluss auf Entscheidungsprozesse in Bereichen wie Ressourcenzuteilung, Gesundheitsversorgung und Infrastrukturplanung auf, wie auch die Website Forschung und Wissen berichtete.