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Die Berliner Suchmaschine Ecosia geht zusammen mit dem französischen Anbieter Qwant einen neuen Weg in der europäischen Suchmaschinentechnologie. Am 2. Januar 2025 wurde bekannt gegeben, dass die beiden Unternehmen gemeinsam einen eigenen europäischen Suchindex entwickeln, um die Abhängigkeit von US-amerikanischen Technologieunternehmen wie Google und Microsoft (Bing) zu reduzieren.
Christian Kroll, CEO von Ecosia, betont die Notwendigkeit eines eigenen technologischen Ansatzes. Er warnt, dass ohne eigene Technologien möglicherweise die Rückkehr zu herkömmlichen Suchmethoden unausweichlich sein könnte. Das Projekt erfordert erhebliche Investitionen sowie Ressourcen, Expertenwissen und Nutzerdaten, um die Suchergebnisse zu optimieren.
Europäische Suchkompetenz im Aufbruch
Ecosia und Qwant haben zu diesem Zweck das gemeinsame Unternehmen European Search Perspective (EUSP) gegründet. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine eigene Suchmaschineninfrastruktur für Europa aufzubauen. Diese Initiative soll nicht nur digitale Souveränität fördern, sondern auch eine echte Alternative zu den etablierten Suchtechnologien bieten. Ecosia nutzt derzeit Technologien von Microsofts Bing und seit letztem Jahr auch Suchergebnisse von Google.
Wie [Investment Week](https://www.investmentweek.com/ecosia-und-qwant-europaische-suchkompetenz-im-aufbruch/) berichtet, investiert Ecosia seine Gewinne in Umweltprojekte, darunter Aufforstungsinitiativen. Qwant legt hingegen seinen Schwerpunkt auf Datenschutz und verspricht seinen Nutzern Anonymität ohne Nutzerverfolgung. Beide Unternehmen haben bisher jedoch nur einen begrenzten kommerziellen Erfolg mit Marktanteilen im niedrigen einstelligen Bereich erzielt.
Die neue Suchinfrastruktur soll nicht nur den europäischen Markt stärken, sondern auch externen Investoren die Möglichkeit bieten, sich einzubringen, da EUSP nicht in Ecosias Non-Profit-Modell integriert wird. Die europäische Suchtechnologie ist geplant, spätestens 2025 in Betrieb zu gehen, zunächst in Frankreich und anschließend in Deutschland. Ecosia-Gründer Kroll hebt hervor, dass diese Initiative die europäische Präsenz im Suchmaschinenmarkt stärken und den Wettbewerb fördern wird, während gleichzeitig eine zentrale, transparente und sichere Grundlage für zukünftige KI-Technologien geschaffen werden kann.
Für weitere Informationen zu diesem Thema verweisen wir auf den Artikel von [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/wittenberg/ecosia-sagt-google-kampf-an-100.html).