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Wanderschäferin Birgit Voigtländer: Fotoausstellung im Museum Tuch+Technik!

In der kommenden Woche wird im Museum Tuch+Technik in Neumünster eine spannende Fotoausstellung eröffnet. Unter dem Titel „Nomaden unserer Zeit“ zeigt die Ausstellung das Leben der Wanderschäferin Birgit Voigtländer, die als eine der letzten ihrer Art in Schleswig-Holstein gilt. Diese Fotografien stammen von Holger Rüdel, der über einen Zeitraum von zwei Jahren und mit Hilfe von Kamera und Drohne Voigtländer sowie drei weitere Wanderschäfer porträtierte. Die Ausstellung besteht aus 75 großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern, die bereits in Rendsburg zu sehen waren und danach weiter nach Keitum auf Sylt ziehen.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 15. Januar von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Voigtländer wird bei der Veranstaltung anwesend sein, um über ihre Erfahrungen als Wanderschäferin zu berichten. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro und beinhaltet Kaffee und Kuchen. Interessierte können sich bis zum 13. Januar unter 04321 – 558 58 0 oder buchung@tuch-und-technik.de anmelden.

Professionelle Wanderschäferei in Schleswig-Holstein

Birgit Voigtländer betreibt die Schäferei Aukrug und ist eine erfahrene Wanderschäferin, die im Naturpark Aukrug, einem 380 Quadratkilometer großen Gebiet im „grünen Herzen“ Schleswig-Holsteins, tätig ist. Ihre Karriere begann 1991 in einer großen Schäferei östlich von Hamburg. Voigtländer sammelte zahlreiche praktische Erfahrungen in der Stallarbeit, der Betreuung wandernder Herden und der Versorgung der Tiere während der Lammzeit. Für ihre Leistungen erhielt sie nach zwei Jahren ohne Bezahlung schließlich 130 Schafe, was den Grundstein für ihre Selbständigkeit legte. 1999 gründete sie ihren eigenen Betrieb in Schleswig-Holstein als geprüfte Tierwirtin mit Fachrichtung Schäferei.

Aktuell umfasst ihre Herde 800 Mutterschafe und 120 Ziegen, die regelmäßig von Aukrug über Großenaspe zur Barker Heide und zurück wandern. Voigtländer äußert Besorgnis über die Zukunft der Wanderschäferei, da viele Betriebe in Deutschland schließen. Dennoch sieht sie in dem Projekt zur Wanderschäferei in Schleswig-Holstein, das von der Sparkassenstiftung und der EU unterstützt wird, eine Chance für die Branche. In ihrer Schäferei erzielt sie etwa 50 % ihres Umsatzes durch die Vermarktung von Fleisch und 50 % durch Beweidungsaufträge, wobei ihr Team größer ist als bei anderen Wanderschäfereien in der Region.

Weitere Details zur Wanderschäferei von Voigtländer können auf der Webseite von Holger Rüdel nachgelesen werden, die informiert über ihren beruflichen Werdegang und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist. Auf holger-ruedel.de wird zudem auf ihre bedeutende Rolle in der Bewirtschaftung von Heideflächen, Mooren und Trockenwiesen hingewiesen, die im Auftrag des Landes in Naturschutzgebieten der Kreise Segeberg und Rendsburg-Eckernförde erfolgt.

Die Ausstellung, die das außergewöhnliche Leben einer Wanderschäferin beleuchtet, scheint nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Dokumentation eines fast ausgestorbenen Berufs zu sein, sondern auch eine Plattform, um auf die Herausforderungen der Wanderschäferei aufmerksam zu machen.