
Berlin – Silvester, der Tag der Freuden und Feierlichkeiten, wurde in der Sömmeringstraße in Charlottenburg auf schockierende Weise durch ein brutales Verbrechen getrübt. Mitten am Vormittag, um etwa 11:50 Uhr, verwandelte sich die friedliche Stimmung in puren Schrecken. Ein 30-jähriger Mann aus Syrien stahl aus einem Rewe-Supermarkt zwei Messer und begann, vor der Tür auf zwei Männer einzustechen. Der unvorstellbare Angriff richtete sich gegen einen 69-jährigen Russen und einen 19-jährigen Türken. Während der ältere Mann zehnmal in den Oberkörper gestochen wurde und nur knapp durch eine Notoperation gerettet werden konnte, erlitt der jüngere lediglich eine Wunde am Arm. Eine heldenhafte Passantin griff beherzt ein und vertrieb den Angreifer mit Pfefferspray, wodurch Schlimmeres verhindert wurde. Trotz seines dramatischen Fluchtversuchs wurde der Täter bald von der Polizei geschnappt, wie Bild berichtet.
Schon am Neujahrstag entschied ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Tiergarten, dass der Täter in die Psychiatrie eingewiesen werden sollte. Doch die Entscheidung stieß auf unverständliches Schweigen der Behörden. Warum wurde er nicht in Untersuchungshaft genommen, wie es bei Straftätern üblich ist? Diese Frage bleibt aufgrund eines laufenden Ermittlungsverfahrens, auf das sich die Staatsanwaltschaft beruft, unbeantwortet. Interessanterweise verweigerte der Angreifer die Aussage vor Gericht, was die Ungewissheit um seine Motive nur verstärkt. Hat das Gericht tatsächlich ausreichende Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung gefunden?
Die verzweifelten Fragen der Anwohner
Für die schockierten Anwohner der Sömmeringstraße in Charlottenburg stellt sich die Frage, warum solche Gefahren in ihre Nachbarschaft gebracht werden. In unmittelbarer Nähe des Tatortes wohnen viele junge Menschen aus verschiedenen Ländern, darunter Syrien, Afghanistan und Irak, die in Deutschland Asyl suchen. Doch wer von ihnen wirklich Hilfe und Schutz benötigt und wer eine potenzielle Gefahr darstellt, weiß niemand genau. Die Angst vor wiederholten Angriffen liegt in der Luft, da klare Kontrollen offenbar fehlen.
Hat die Empörung ihre Stimme verloren?
Der Messerangriff zog kaum öffentliche Empörung nach sich. Kein Würdenträger, keine Politiker zeigte ihr Entsetzen oder sprach den Opfern Mut zu. Ein dramatisches Zeichen dafür, dass sich die Wahrnehmung der Sicherheit in der Stadt verändert hat. Haben sich die Berliner schon so sehr an Gewalt in ihrer Umgebung gewöhnt? Das fragt sich auch Gunnar Schupelius vehement in seiner Kolumne.
Bleibt die Frage nach Gerechtigkeit für den schwer verletzten Russen, der unzählige Messerstiche überlebte. Die Angehörigen der Opfer können nur warten, bis das Ermittlungsverfahren abgeschlossen ist und mögliche Anklagen gegen den Täter erhoben werden. Bis dahin bleibt nur die Hoffnung, dass es in Zukunft zu einer stärkeren öffentlichen Reaktion kommt und die Politiker wachgerüttelt werden, wie auch Bild bemerkt.