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Kostenloses Parken in Hannovers Innenstadt: Wann kommt die Umsetzung?

Im Januar 2025 haben die Ratsfraktionen von SPD, CDU und FDP in Hannover Pläne für die Innenstadt beschlossen, die für Aufsehen sorgen. Eine der umstrittenen Forderungen ist die Einführung von kostenlosem Parken auf oberirdischen Plätzen ab 18 Uhr, montags bis samstags. Die Grünen kritisieren diesen Vorschlag scharf und bezeichnen die Koalition als „Blechkoalition“, da sie die Maßnahme als Teil einer „Auto first“-Politik sehen.

Trotz des Ratsbeschlusses zeigt die Stadtverwaltung keine Eile bei der Umsetzung der Idee. Stadtsprecherin Janine Herrmann erläutert, dass die Umsetzung Zeit benötige, da die Parkscheinautomaten umprogrammiert und neue Schilder gedruckt werden müssten. Zudem sind die Stadtmitarbeiter in der Zwischenzeit mit anderen dringenden Aufgaben beschäftigt, insbesondere mit der Neueinrichtung der Bewohner-Parkzone in der Calenberger Neustadt.

Widersprüchliche Meinungen zur Umsetzung

Der CDU-Fraktionschef Felix Semper geht davon aus, dass das kostenlose Parken im Laufe des Jahres eingeführt wird. Oberbürgermeister Belit Onay von den Grünen hat jedoch deutlich gemacht, dass er kein Interesse an einer schnellen Umsetzung der umstrittenen Forderung hat. Die CDU hingegen drängt nicht auf eine sofortige Umsetzung, da die Priorität auf Sicherheit und Sauberkeit liege.

Zusätzlich äußert die FDP Bedenken bezüglich der Idee des kostenlosen Parkens, da sie befürchtet, dass die Maßnahme Einnahmen für die Stadt kosten könnte. Die SPD hingegen hat von Anfang an Skepsis angemeldet, sieht jedoch die Notwendigkeit von Kompromissen innerhalb der Koalition. Das zugrunde liegende Ziel dieser Initiative ist es, abends mehr Menschen in die Innenstadt zu ziehen, um den Einzelhandel und die Gastronomie zu beleben.

Während die City-Kaufleute und der ADAC besorgt sind, dass mehr Autofahrer auf der Suche nach Parkplätzen in der Innenstadt unnötig umherfahren könnten, rechnet der Gastroverband mit leicht positiven Effekten. Dies liegt daran, dass Gäste nicht abrupt aufbrechen müssen, um Parkgebühren zu vermeiden, und somit länger in der Gastronomie verweilen können.