
Das Bergbaumuseum Achthal in Teisendorf eröffnet eine neue Dauerausstellung, die das bäuerliche Leben im Chiemgau des 17. Jahrhunderts thematisiert. Diese Ausstellung, die nun präsentiert wird, bietet Einblicke in eine Zeit, die stark vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) geprägt war.
Im Rahmen der Ausstellung werden 34 Eisenfunde gezeigt, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen. Diese Funde wurden 1994 in zwei Depots auf dem Emperbichl bei Raiten in der Gemeinde Schleching entdeckt. Die Archäologische Staatssammlung München hat die Funde als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Der Konservator Matthias Will übergab die Gegenstände an den Vorstand des Fördervereins des Bergbaumuseums.
Exponate und deren Bedeutung
Die Exponate werden in einer klimatisierten Vitrine präsentiert, um Rosten zu verhindern. Zu den gezeigten Gegenständen gehören Ketten, Haken, Nägel, Gürtelschnallen, Hammer, Amboss, Steigbügel, Zimmermannsaxt und Wetzstein. Eine Magisterarbeit von Christine König belegt, dass etwa 80% der Funde aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen.
Obwohl die Region von größeren kriegerischen Auseinandersetzungen verschont blieb, kam es dennoch zu Überfällen. Eisen, ein wertvoller Rohstoff, wurde von den Besitzern versteckt, um es vor Plünderern zu schützen. Die Ausstellung zeigt, dass die Funde wertvolle Einblicke in das Leben eines wohlhabenden Hofes im Chiemgau geben. Besonders Hufeisen und Nägel verfügen über kulturelle Bedeutungen und Überlieferungen. Die Nagelschmiede im Pflegegericht Raschenberg arbeiteten mit Eisen aus dem Achthal, das auch für den Export verwendet wurde.
Der Dreißigjährige Krieg, der von 1618 bis 1648 dauerte, begann als Religionskrieg und endete als Territorialkrieg. Der Konflikt betraf die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich und in Europa. Zu den wichtigsten Akteuren zählten die Habsburger, Frankreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden. Der Krieg führte zu massiven Verwüstungen und Hungersnöten, die ganze Landstriche entvölkerten, wie etwa in Teilen Süddeutschlands, wo nur ein Drittel der Bevölkerung überlebte. Der Westfälische Frieden von 1648 beendete schließlich die Konflikte und stellte die Machtbalance zwischen Kaiser und Reichsständen neu her, wie die [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg) berichtet.
Die neue Dauerausstellung im Bergbaumuseum Achthal ist somit nicht nur eine vitale Präsentation regionaler Geschichte, sondern auch ein bedeutender Hinweis auf die weitreichenden Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges.