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Im Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen sind erneut Proteste gegen die Aktivitäten des Energiekonzerns RWE entbrannt. Umweltschutzverbände fürchten, dass RWE plant, Wälder zu roden, um Kies und Abraum für die Gestaltung der Tagebau-Böschungen zu gewinnen. Ein Konzernsprecher stellte klar, dass derzeit keine Rodungsarbeiten im Sündenwäldchen stattfinden und auch kein Zeitplan dafür vorliege. Dennoch mobilisieren mehrere Umweltgruppen, darunter „Hambi bleibt“ und der Naturschutzbund Mönchengladbach, zur Teilnahme an Protestaktionen.
Wie WDR berichtet, zielt der Widerstand vor allem auf das Waldgebiet östlich des Hambacher Forsts ab, wo RWE in den nächsten Jahren umfangreiche Abgrabungen plant. Die Polizei hat bisher bestätigt, dass keine Rodungsarbeiten anstehen und hat die Protestierenden dazu aufgerufen, die Versammlung zu beenden.
Räumung des Sündenwäldchens durch die Polizei
Am 9. Januar 2025 kam es zu einer Polizeiaktion im Sündenwäldchen. Aktivisten blockierten diese Räumung, um die Abholzung durch RWE zu verhindern. Eine geplante Mahnwache wurde von den Behörden nicht genehmigt. Laut t-online sind etwa ein Dutzend Menschen auf dem Gelände anwesend. Der genaue Verlauf und die Dauer des Polizeieinsatzes sind noch unklar.
Hintergrund der Proteste ist ein neuer Betriebsplan von RWE, der die Abbaggerung der Manheimer Bucht in den kommenden drei Jahren vorsieht. Dies hat zur Folge, dass wichtige Grünzüge und das Sündenwäldchen bedroht sind, in denen auch streng geschützte Tierarten wie Fledermäuse leben. Der BUND NRW kritisierte, dass RWE den neuen Betriebsplan vor dessen Inkrafttreten nicht den Naturschützern vorgelegt hat und hat Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster eingereicht, um Rodungsmaßnahmen im Hambacher Wald zu stoppen.