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Die Brüder Gustav und Paul Rivinius haben am vergangenen Wochenende das Publikum bei einem Industriekonzert in Düren begeistert. Trotz widriger Wetterbedingungen, die einige Konzertbesucher davon abhielten, ins Haus der Stadt zu kommen, überzeugten die beiden Musiker mit ihrem umfangreichen Repertoire.
Zu Beginn des Konzerts gaben die Organisatoren wegen des Schneetreibens dem Publikum zehn Minuten zusätzliche Zeit, bevor die erste Darbietung begann. Im Konzertsaal blieben einige Stühle frei, wahrscheinlich auf Grund des Winterwetters, doch dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Gustav, am Violoncello, und Paul, am Klavier, spielten drei verschiedene Werke, die durch Variationen und kontrastierende Wechsel von Tempi, Stimmungen und Klangfarben geprägt waren.
Das Programm eröffnete mit Ludwig van Beethovens „Sieben Variationen“ über Mozarts Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“. Anschließend folgte die „Sonate für Violoncello und Klavier in d-Moll“ von Frank Bridge, die zwischen 1913 und 1918 entstand und thematisch den Ersten Weltkrieg anspricht. Nach einer kurzen Pause präsentierten die Brüder schließlich Johannes Brahms‘ „Sonate Nr. 2 für Violoncello und Klavier“. Die Dürener Industriekonzerte, die 1950 ins Leben gerufen wurden, haben sich das Ziel gesetzt, besondere musikalische Erlebnisse in die Region zu bringen. Die Kammermusikreihe wird von den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung organisiert. Das nächste Konzert findet am 4. Februar 2025 um 20 Uhr mit dem Signum-Quartett statt.
Musikalische Höhepunkte und Erfolge
Gustav Rivinius, der 1990 als einziger deutscher Musiker den ersten Preis und die Goldmedaille des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs gewann, ist als Professor an der Hochschule für Musik Saar tätig und international als Konzertmusiker aktiv. Sein Bruder Paul Rivinius ist ebenfalls international aktiv und hat das „Clemente Trio“ gegründet. Der Applaus des Publikums war langanhaltend, und die Zuhörer forderten die Brüder unermüdlich zurück auf die Bühne.
Zusätzlich zur Darbietung der Rivinius-Brüder wurde Frank Bridges musikalisches Erbe hervorgehoben. Ein Projekt am Royal College of Music zielt darauf ab, Bridges Werke einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Institution besitzt die größte Sammlung seiner Manuskripte und fördert die Aufführung seiner Orchestermusik. Frank Bridge, der von 1879 bis 1949 lebte, war ein Schüler des Royal College of Music und erhielt dort wichtige Impulse für seine Karriere. Weitere Informationen zu seinen Werken liegen in einem umfangreichen Archiv, das aus Manuskripten und Briefen besteht, sowie in der Vorbereitung von Aufführungseditionen unveröffentlichter Werke.