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Tödlicher Treppensturz in Uelzen: Jugendlicher vor Gericht!

Am Bahnhof Uelzen steht ein 19-Jähriger ab dem 10. Januar 2025 vor dem Landgericht Lüneburg. Der junge Mann wird beschuldigt, im Juli 2024 einen 55-Jährigen eine Treppe hinuntergestoßen zu haben, um dessen Handy zu stehlen. Der Vorfall führte zu schweren Kopfverletzungen des Opfers, das an den Folgen starb. Für das Verfahren sind insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt, in denen fünf Zeugen sowie ein psychiatrischer Sachverständiger aussagen sollen.

Das Verfahren findet nicht als klassischer Prozess, sondern als Sicherungsverfahren statt, da der Beschuldigte als nicht angeklagt gilt. Ein psychiatrisches Gutachten hat ergeben, dass der junge Mann aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht in der Lage war, das Unrecht seiner Tat zu erkennen. Die Polizei hat Videoaufzeichnungen analysiert und den Tathergang nachgestellt.

Diskussion um Schuldunfähigkeit

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hält den mutmaßlichen Täter, der als heranwachsend gilt, für schuldunfähig. In dem beantragten Sicherungsverfahren wird geprüft, ob der junge Mann aufgrund seiner psychischen Erkrankung in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen werden soll. Staatsanwalt Jan Christoph Hillmer erklärte, dass der junge Mann schuldunfähig sei, aber dennoch als gefährlich eingeschätzt wird. Es wird zudem vermutet, dass er regelmäßig THC-haltige Betäubungsmittel konsumiert, was Auswirkungen auf seinen Zustand haben könnte, jedoch nicht der unmittelbare Grund für die Tat war.

Der Beschuldigte hat sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert. Laut den Ermittlungen wird der Verdacht auf Mord aus Habgier in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge erhoben. Der psychiatrische Sachverständige wird beurteilen, ob die Fluchtgeschichte des Täters sowie seine Drogenproblematik weitere relevante Faktoren darstellen.

Derzeit ist der Beschuldigte in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht, da er als Gefahr für die Allgemeinheit gilt. Ein Antrag auf unbefristete Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus wurde ebenfalls gestellt, über den das Gericht zeitnah entscheiden wird, wie NDR berichtet. Außerdem berichtete Die Niedersachsen über die Anhaltspunkte für die psychiatrische Erkrankung des Täters.