
In den letzten Wochen hat das Thema Konflikte im Öffentlichen Nahverkehr zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Insbesondere die Herausforderungen, denen Busfahrer gegenüberstehen, wurden in einem Bericht der HNA thematisiert. Während Busfahrer verpflichtet sind, alle Fahrgäste zu befördern, können sie bei Fehlverhalten einzelne Passagiere ausschließen. Dies führt immer wieder zu Spannungen, insbesondere wenn Fahrgäste versuchen, in überfüllte Busse einzusteigen oder wenn es Probleme mit der Unterbringung von Fahrrädern oder Rollatoren gibt.
Horst Weihrauch, Geschäftsführer des Unternehmens Weihrauch-Uhlendorff, beschreibt die Situation als weitestgehend entspannt, da in seinem Verkehrsbereich selten überfüllte Busse die Polizei in Anspruch nehmen müssen. Dennoch gibt es eine besorgniserregende Zunahme verbaler Angriffe gegen Busfahrer, oft durch Teenager. Solche respektlosen Verhaltensweisen empfindet Weihrauch als inakzeptabel. Um gegen Beleidigungen vorzugehen, sind Busfahrer jedoch auf zivilrechtliche Schritte angewiesen, können diese jedoch nur einleiten, wenn sie die Personalien des Angreifers ermitteln können.
Forderung nach mehr Respekt für Busfahrer
Weihrauch fordert mehr Respekt gegenüber den Busfahrern und verweist auf die Allgemeinen Beförderungsbedingungen des Verkehrsverbundes Südniedersachsen (VSN), die sowohl den Anspruch auf Beförderung als auch Verhaltensregeln für Fahrgäste festlegen. Fahrgäste, die sich nicht an die Regeln halten, können nach Ermahnung von der Beförderung ausgeschlossen werden. Zudem müssen Omnibusfahrer alle fünf Jahre an Schulungen teilnehmen, in denen auch Verhaltensregeln für Konfliktsituationen behandelt werden.
Zusätzlich zu diesen aktuellen Herausforderungen müssen Busfahrer im Fern- und Nahverkehr täglich mit Verkehrsstaus, technischen Störungen und unzufriedenen Fahrgästen umgehen. Wie auf kompetenz-7.de berichtet wird, ist es entscheidend, in Stresssituationen deeskalierende Methoden anzuwenden und einen kühlen Kopf zu bewahren. Deeskalationstrainings bieten Busfahrern praxisnahe Handlungsmöglichkeiten, um mit aggressiven Mitreisenden oder angetrunkenen Personen umzugehen.
Ein professioneller Umgang mit problematischen Fahrgästen ist essenziell, um Konflikte zu vermeiden und die Sicherheit im Bus zu gewährleisten. Solche Trainings vermitteln Fähigkeiten zur empathischen und lösungsorientierten Kommunikation und stärken das Selbstbewusstsein der Fahrer, um sich gegen verbale Angriffe zu wappnen. Da Busfahrer oft nicht durch eine geschlossene Fahrerkabine geschützt sind, ist ihr Verhalten entscheidend für die Konfliktlösung und die Beruhigung der Situation.