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Wissenschaftler haben Hinweise auf aktive Magmakammern in der Eifel entdeckt, die als das größte Vulkangebiet Mitteleuropas gilt. Dr. Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Vulkaneifel, beschrieb die Eifel als „durchlöchert wie ein Schweizer Käse“. In den letzten 40 Millionen Jahren gab es über 400 Vulkanausbrüche in dieser Region. Diese Ausbrüche traten etwa alle 5000 bis 10.000 Jahre auf, der letzte ereignete sich vor rund 11.000 Jahren.
Eine Analyse der Erdkruste zeigt, dass im oberen Erdmantel kontinuierliche magmatische Aktivität besteht. Ein über 35 Jahre alter Datensatz wurde mit modernen Methoden neu ausgewertet, und die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht. Es wurden Anzeichen für magmatische Schmelze in geologischen Proben aus 10 bis 30 km Tiefe gefunden. Besonders der Laacher-See-Vulkan zeigt seit Jahren Anzeichen von Aktivität.
Aktuelle Entwicklungen und Gefahreneinschätzung
Obwohl ein unmittelbarer Vulkanausbruch in Deutschland momentan als eher unwahrscheinlich eingeschätzt wird, bleibt das vulkanische Geschehen aktiv. Ein möglicher Vulkanausbruch in der Eifel könnte eine Bedrohung für Mitteleuropa darstellen. Laut Prognosen könnte es im Jahr 2025 zu einem Ausbruch eines Unterwasservulkans kommen.
Zusätzlich berichten Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), dass die Vulkane der Eifel seit 12.000 Jahren schlafen. Bei dem letzten großen Ausbruch vor dieser Zeit kam es zu einem Tsunami im Rhein, der halb Europa mit Asche bedeckte. In jüngster Zeit gab es jedoch Hinweise auf eine zunehmende vulkanische Aktivität, darunter Erdkrustenhebungen und schwache Erdbeben.
Die Wissenschaftler analysierten 38 Jahre alte seismische Daten und identifizierten mehrere seismische Strukturen in 10 bis 30 km Tiefe in der westlichen Vulkaneifel, nahe Ulmen. Die Wahrscheinlichkeit für Magmakammern, die vulkanisches CO₂ und glutflüssiges Magma enthalten, steht im Raum. Eine der entdeckten Magmakammern könnte etwa 50 Millionen Kubikmeter Gesteinsschmelze beinhalten.
Obwohl derzeit keine erkennbaren Zeichen für aktive Vulkane wie Erdbeben oder Bodenhebungen vorhanden sind, bleibt das Vulkanfeld als ruhend eingestuft mit der Möglichkeit neuer Eruptionen, sobald genug Schmelze an die Oberfläche gelangt. Große Ausbrüche wie jener vor 12.000 Jahren werden jedoch als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt. Dennoch könnte die Magma bereits seit Tausenden von Jahren im Untergrund sein, bevor es weitere Tausende Jahre dauert, bis sie an die Oberfläche kommt, wie Forschung-und-Wissen berichtete.