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Milchkrise in Barnim: 33.000 Liter wegen Seuche täglich verloren!

Aktuell müssen zwei Standorte eines Milchviehbetriebs in Werneuchen (Barnim) täglich 33.000 Liter Milch entsorgen. Der Grund hierfür ist eine tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügung, die aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) erlassen wurde. Diese beiden Standorte befinden sich in einer Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern, die nach dem MKS-Ausbruch in Hönow (Märkisch-Oderland) eingerichtet wurde. Der Betrieb gehört dem Agrarunternehmer Vincent Overmars aus Bernau bei Berlin und kann die Milch von rund 1.300 Kühen vorerst nicht an Molkereien abliefern. Dabei werden finanzielle Schäden von etwa 16.000 bis 18.000 Euro pro Tag erwartet.

Die Überwachungszone wird voraussichtlich für mindestens 30 Tage bestehen bleiben, unabhängig davon, ob neue MKS-Fälle gemeldet werden. Das Virus bleibt in tierischen Produkten, weshalb der Transport von Rohmilch untersagt ist. Pasteurisierte Milch ist jedoch von den Maßnahmen nicht betroffen. Denny Tumlirsch vom Landesbauernverband rechnet mit langfristigen Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche auf landwirtschaftliche Betriebe in der betroffenen Übergangszone. Fragen zur MKS ohne Impfung bleiben für drei Monate bestehen und betreffen die Zertifizierung von Produkten aus Brandenburg. Zudem haben Mexiko und Südkorea ein vorläufiges Impfverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt, während Großbritannien den Import von besonders gefährdeten Tierarten aus Deutschland untersagt. Innerhalb der EU gibt es weitere Handelsbeschränkungen, wie ein Verbot für Kälber aus den Niederlanden. Bis Mittwoch gilt zudem ein generelles Verbot von Tiertransporten aus Berlin und Brandenburg.

Details zur Maul- und Klauenseuche

Am 10. Januar 2025 wurde ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, bestätigt. MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion, die Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine sowie Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Die Seuche ist weltweit verbreitet, jedoch für Menschen ungefährlich. Nach fast dreißig Jahren ohne MKS-Ausbrüche in Deutschland wurden sofort behördliche Maßnahmen zur Tötung der betroffenen Tiere sowie zur Einrichtung von Sperrzonen eingeleitet.

Diese Sperrzonen umfassen eine Schutzzone mit mindestens drei Kilometern Radius und eine Überwachungszone mit mindestens zehn Kilometern Radius um den betroffenen Betrieb. In den Sperrzonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten. Zudem laufen epidemiologische Untersuchungen um den Ursprung der Seuche aufzuklären und mögliche Kontaktbetriebe zu ermitteln. Ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere wurde angeordnet und um 48 Stunden verlängert. Auch Plätze wie der Zoo und der Tierpark in Berlin wurden geschlossen; auf der Grünen Woche (17.01.-26.01.2025) werden keine Klauentiere ausgestellt. Eine Bund-Länder-Task-Force zur Tierseuchenbekämpfung hat am Tag des Ausbruchs eine Beratung durchgeführt und der Zentrale Krisenstab Tierseuchen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde einberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Unter den aktuellen hygienischen Bedingungen besteht jedoch keine Gefahr für Verbraucher von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten.