
In Eimsbüttel haben Baustellen die Schulwege für Kinder erheblich erschwert. An der Bundesstraße, wo sich gleich mehrere Schulen befinden, kämpfen Schüler täglich mit einer unübersichtlichen Straßenführung. Anwohnerin Bianca Müller zeigt den Schulweg ihres Sohnes, der mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Besonders schwierig ist die Situation an der Kreuzung Osterstraße/Schulweg, wo Rad- und Fußweg zusammengelegt sind. Dies führt häufig zu Warteschlangen vor den Geschäften in der Umgebung. Der 11-jährige Sohn von Müller kann aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nicht auf der Fahrbahn fahren. Außerdem hält ein Bus mitten auf der Straße und blockiert somit beide Fahrbahnen, was die Passagen für Fahrradfahrer weiter erschwert.
Die Probleme setzen sich an der Kreuzung Osterstraße/Eppendorfer Weg fort, wo Fußgänger und Fahrradfahrer sich den Gehweg teilen müssen und die Straßenführung oft unübersichtlich ist. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere schwerwiegende Unfälle in der Umgebung. So wurde 2021 ein Radfahrer an der Kreuzung Bundesstraße/Gustav-Falke-Straße lebensgefährlich verletzt. 2018 wurde eine 33-jährige Radfahrerin von einem Lkw an der Kreuzung Osterstraße/Eppendorfer Weg überfahren. Darüber hinaus starb 2015 eine Joggerin nach einem Unfall auf der Bundesstraße. Bianca Müller äußert Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihres Sohnes auf dem Schulweg, da Kinder häufig die Straße wechseln müssen, was mit einem Umweg von bis zu hundert Metern verbunden sein kann.
Schulwegplanung und Sicherheitsgestaltung
Ein weiteres Problem ist die enge Breite der Fuß- und Radwege, die oft kein Passieren ermöglichen. Müller wünscht sich mehr Rücksichtnahme bei der Baustellen- und Straßenplanung sowie ein besseres Verständnis von Passanten. Ihr Sohn hat zudem Schwierigkeiten, den Bus zu nutzen, da dieser oft verspätet ist oder gar nicht kommt. An der Bundesstraße befinden sich mehrere Schulen, darunter das Gymnasium Rotherbaum, das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer, die Grundschule Kielortallee, die Ida-Ehre-Schule und das Helene-Lange-Gymnasium. Die Eimsbütteler Bezirkspolitik plant bereits seit längerem Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit, die jedoch in der Umsetzung ins Stocken geraten sind. Eine Demonstration, die auf die Probleme aufmerksam machte, verdeutlicht die Dringlichkeit der Thematik.
Wie Cleankids berichtete, waren in Deutschland Schüler in knapp 4.800 Unfällen involviert, während sie zu Fuß auf dem Weg zur Schule oder nach Hause waren. Für Radfahrer waren es sogar 23.000 Unfälle. Abgestimmte und verbindliche Schulwegpläne sind entscheidend für die Sicherheit der Schüler. Diese Pläne basieren auf Erfahrungswerten und Analysen der Umgebung der Schulen. Über die Hälfte aller deutschen Grundschulen hat bereits einen Schulwegplan, jedoch fordert der ADAC alle Schulen auf, diese Pläne zu erstellen oder zu aktualisieren. Interessanterweise sollten auch weiterführende Schulen aktuelle Radwegepläne zur Orientierung bereitstellen, während die Verkehrsbehörden die Federführung bei der Erstellung der Pläne übernehmen sollten.