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Wessen Pflanzen bedrohen den Wesseker See? Naturschutzaktion startet!

Im Naturschutzgebiet Wesseker See am Weißenhäuser Strand im Kreis Ostholstein startet nächste Woche eine Maßnahme zur Bekämpfung invasiver Pflanzenarten. Die Stiftung Naturschutz hat beschlossen, auf einer Fläche von 17 Hektar Pflanzen zu entfernen, um der Ausbreitung nicht heimischer Arten, wie beispielsweise der Kartoffelrose mit Hagebutten, entgegenzuwirken. Diese invasive Pflanzenart verdrängt heimische Dünengräser, was negative Auswirkungen auf das lokale Ökosystem hat.

Das Hauptziel dieser Maßnahme besteht darin, die Lichtverhältnisse für gefährdete Tierarten, einschließlich Zauneidechsen, Schmetterlinge und Insekten, sowie für seltene Pflanzen wie das Sumpf-Herzblatt zu verbessern. Die Baggerarbeiten, die zur Umsetzung dieser Maßnahmen durchgeführt werden, beginnen am kommenden Montag und sollen bis Ende Februar abgeschlossen sein, wie NDR berichtete.

Hintergrund zu invasiven Arten in Deutschland

In Deutschland sind derzeit rund 900 etablierte Neobiota-Arten bekannt, was etwa 1% der insgesamt rund 74.000 Arten entspricht. Die größte Gruppe unter diesen ist die Gruppe der Pflanzen (Neophyten) mit ungefähr 470 etablierten Arten. Neben Pflanzen sind auch Wirbellose und Wirbeltiere (Neozoen) mit zusammen etwa 320 Arten vertreten, während die Pilze (Neomyceten) knapp 100 Arten ausmachen. Das Bundesamt für Naturschutz informiert darüber, dass seit etwa 170 Jahren ein deutlich ansteigender Trend bei Neuetablierungen zu beobachten ist, was mit dem globalen Handel und Verkehr in Verbindung gebracht wird.

Aktuell gelten außerdem rund 1.600 Pflanzen-, etwa 40 Pilz- und über 450 Tierarten als unbeständig vorkommend. Besonders bei Wirbellosen Tieren sowie Niederen Pflanzen und Pilzen wird eine hohe Dunkelziffer vermutet, da diese Arten oft unzureichend erfasst sind. Die klimatischen Bedingungen in Deutschland begrenzen zurzeit das Vorkommen von Neobiota-Arten, jedoch wird erwartet, dass diese Barrieren durch den Klimawandel in Zukunft schwächer werden könnten.