
Matthias Zink, Präsident des europäischen Zuliefererverbandes CLEPA und Vorstand bei Schaeffler, hat sich für mehr Technologieoffenheit im Bereich nachhaltige Mobilität ausgesprochen. In einer aktuellen Stellungnahme betonte er die Notwendigkeit stabiler politischer Rahmenbedingungen zur Förderung von Innovationen, die für die Branche von zentraler Bedeutung sind, wie automobil-industrie.vogel.de berichtete.
Zink, der die Präsidentschaft von CLEPA im Januar 2024 übernommen hat, unterstrich, dass Technologieoffenheit nicht gegen die Elektromobilität gerichtet sei, sondern dass die Elektrifizierung eine zentrale Rolle spielen werde. Außerdem fordert er eine realistische Roadmap für den Ausbau der Infrastruktur, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Zink erwartet weiterhin eine lange Zukunft für effiziente Verbrennungsmotoren, insbesondere im globalen Kontext, und sieht Hybridantriebe als wesentlichen Bestandteil der Mobilität der kommenden Jahre.
Herausforderungen und Chancen für die Branche
Der CLEPA-Präsident beobachtet ein höheres Innovationstempo in den USA und Asien und betont, dass Europa hier aufholen müsse. Er sieht große Chancen für Ingenieure in der Entwicklung von Hybrid- und E-Antrieben. Dennoch stehen der Branche Herausforderungen wie Batterieperformance, Reichweitenoptimierung, Ladezeiten, Getriebetechnik und Thermomanagement gegenüber. Zudem stellte Zink fest, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen in Europa enttäuschend sei, was auf eine unzureichende Ladeinfrastruktur, eine fehlende Batterielieferkette sowie hohe Kosten zurückzuführen sei.
Für Zink sind erschwingliche Elektrofahrzeuge entscheidend für den Mobilitätswandel und die Dekarbonisierung in Europa. Er fordert einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Bereitstellung bezahlbaren grünen Wasserstoffs sowie Strom und Kraftstoffen. Außerdem sieht er öffentlichen Unterstützungsbedarf und eine Verringerung des regulatorischen Aufwands als notwendig an. vdi-wissensforum.de hebt hervor, dass CLEPA-Studien gezeigt haben, dass die CO2-Emissionen im Jahr 2022 um 4,5 % gesenkt wurden, wobei die Nutzung erneuerbarer Energien bei 43 % liegt.
Zink betont die Bedeutung von Nachhaltigkeit, Circular Economy und Wiederverwendung und erklärt, dass CLEPA die Technologieentwicklung weiter fördern und den Mitgliederkreis erweitern möchte. Er äußerte zudem, dass er eine Bereitschaft der Politik sehe, die Branche in ihrer Transformation zu unterstützen. Der Verein plant intensivere Dialoge über einen realisierbaren Stufenplan zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.