
Der Automobilzulieferer Mahle, mit Sitz in Stuttgart, hat für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatzrückgang von 5,6 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro verzeichnet, konnte jedoch Gewinne erzielen. Trotz dieser Rückgänge wird die vollständige Auszahlung von Boni an die Mitarbeiter ermöglicht. Dies wurde während der Bilanzpressekonferenz am 15. April 2025 bekannt gegeben. CEO Arnd Franz kündigte an, dass die tarifgebundenen Mitarbeiter in Deutschland eine Erfolgsbeteiligung von voraussichtlich rund 1.000 Euro erhalten werden. Der Konzern beschäftigt derzeit weltweit rund 70.000 Mitarbeiter, davon etwa 10.000 in Deutschland.
Im Jahr 2024 meldete Mahle einen deutlichen Umsatzrückgang, jedoch konnte das operative Ergebnis (EBIT) von 304 Millionen Euro auf 423 Millionen Euro gesteigert werden, was einer Umsatzrendite von 3,6 Prozent entspricht. Das Konzernergebnis sank um 4 Millionen Euro auf 22 Millionen Euro, die Verschuldung wurde jedoch deutlich reduziert. Der Personalstand fiel im Jahr 2024 um 4.665 Mitarbeiter, beziehungsweise um 6,4 Prozent, auf 67.708 Beschäftigte.
Strategische Veränderungen und Herausforderungen
Im Rahmen der Strategie „Mahle 2030+“ hat das Unternehmen die Anzahl der Vorstandsmitglieder von sieben auf vier und die der Geschäftsbereiche von fünf auf drei reduziert. Mahle hat zudem mehrere Sparten verkauft, darunter die US-Sparte der Entwicklungsdienstleistungstochter Mahle Powertrain sowie Anteile am Joint Venture Behr-Hella Thermocontrol. Trotz des Personalabbaus in anderen Bereichen gibt es derzeit keine Schließungs- oder Abbaupläne für das große Werk in St. Michael, Kärnten, das momentan 1.300 Mitarbeiter beschäftigt.
Die weltwirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere die US-Zölle auf Einfuhren, bereiten dem CEO Arnd Franz Sorgen. Er fordert Technikvielfalt und mehr Technologieoffenheit von der Europäischen Union. Zudem erwartet Mahle im Jahr 2025 wenig Marktdynamik, mit Ausnahmen von leichtem Wachstum in China und Indien. Aktuell erzielt Mahle in den USA einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro und befürchtet Umsatzeinbußen im dreistelligen Millionenbereich aufgrund der Zölle.
Weitere Details zu den Entwicklungen bei Mahle wurden auch von der Kleinen Zeitung berichtet, die unter anderem eine Arbeitszeitreduzierung im vierten Quartal 2024 auf 90 Prozent erwähnte. Außerdem arbeiten etwa 60 Prozent der Mahle-Mitarbeiter im Bereich der Verbrennungstechnologie, die angesichts der technischen Transformation der Automobilbranche in den kommenden Jahren zunehmend unter Druck geraten könnte.