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In einer aktuellen Gerichtsverhandlung wurde ein 44-jähriger Mann aus dem Ostteil des Landkreises wegen sexueller Belästigung und sexueller Nötigung von vier Auszubildenden und Kolleginnen verurteilt. Das Urteil fällte Schöffenrichterin Christina Dern. Der Angeklagte erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem wurde ihm auferlegt, innerhalb eines Jahres an 15 Beratungsgesprächen zum Thema sexualisierte Gewalt teilzunehmen, vorzugsweise bei Pro Familia.
Zusätzlich zu der Bewährungsstrafe wurde eine Geldauflage in Höhe von 3000 Euro verhängt, die in Raten zu je 150 Euro an den Weissen Ring und das Frauenhaus in Bad Hersfeld gezahlt werden muss. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte hat die Möglichkeit, Berufung oder Revision einzulegen. Bei der Verhandlung gestand der Angeklagte dieVorwürfe vollständig und zeigte sich reuig.
Details zu den Übergriffen
Der Angeklagte, der von 2001 bis Herbst 2023 als Zivildienstleistender, Auszubildender und Notfallsanitäter für den ehemaligen DRK-Kreisverband Rotenburg tätig war, hatte zwischen September 2020 und Mai 2022 in fünf verschiedenen Fällen sexuelle Übergriffe begangen. Die Richterin stellte fest, dass die Angelegenheit möglicherweise nicht öffentlich geworden wäre, wenn nicht eine der Frauen den ersten Schritt gewagt hätte. Ein positives Zeichen ist, dass die vier Opfer nicht als Zeugen aussagen mussten, da der Angeklagte die Vorwürfe eingeräumt hatte.
Für weitere Informationen zu den Rechten im Bereich sexuelle Gewalt und Unterstützungsmöglichkeiten können Interessierte die Seite von Pro Familia besuchen, die auf die Bedeutung der Selbstbestimmung über den eigenen Körper hinweist. Missbrauch wird als Handlung beschrieben, bei der jemand gegen den Willen einer Person handelt oder sie zu sexuellen Handlungen zwingt. Betroffene wird geraten, „nein“ zu sagen und das Geschehen anzusprechen, bis sie Unterstützung finden, was die Wichtigkeit von Gesprächen über unangenehme Erfahrungen unterstreicht.
Weitere Details zu den Themen sexuelle Gewalt und Rechte finden sich auf der Website von Pro Familia unter diesem Link: Pro Familia.