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Medizinische Zukunft in Altenkirchen: MVZ trotzt Insolvenz-Sturm!

In Altenkirchen bleibt das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) trotz der Insolvenz der DRK-Trägergesellschaft auf Erfolgskurs. Dies wurde in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung bekannt gegeben. Die regionale Politik zeigt sich beeindruckt von der Arbeit des MVZ-Teams, das sich im ehemaligen Krankenhaus am Leuzbacher Weg befindet. Bürgermeister Fred Jüngerich und Landrat Dr. Peter Enders besuchten das MVZ und lobten die positive Entwicklung.

Bürgermeister Jüngerich betonte die hohe Priorität der gesundheitlichen Versorgung in Altenkirchen. Manuela Janke, Bereichsleiterin für die MVZ des DRK im Westerwald, berichtete von der guten Akzeptanz in der Bevölkerung. Dr. Frank Hostmann, Facharzt des MVZ, bestätigte die volle Auslastung der medizinischen Angebote sowie der OP-Termine. Pläne zur Erweiterung des medizinischen Spektrums sind bereits in Arbeit, dabei sind hausärztliche Versorgung und die Integration der Urologie geplant. Eine Herausforderung bleibt jedoch die Suche nach einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin.

Insolvenz der DRK-Trägergesellschaft

Wie gesundheitsmarkt.de berichtete, sind fünf DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz, darunter auch die Klinik Altenkirchen, erneut von Insolvenz betroffen. Die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH hat Insolvenz beim Amtsgericht Mainz angemeldet. Grund hierfür ist eine rückwirkende Forderung der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) über einen dreistelligen Millionenbetrag für die betriebliche Altersvorsorge, die die Kliniken aktuell nicht aufbringen können.

Im vorherigen Insolvenzverfahren wurden bereits Umstrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, zu denen die Schließung der Geburtsstation in Hachenburg sowie die Umwandlung des Krankenhauses Altenkirchen in ein MVZ gehören, welches nun nur noch Kinder- und Jugendpsychiatrie, eine Institutsambulanz, eine Schmerzambulanz und eine Schmerztagesklinik anbietet. Besonders betroffen ist der Landkreis Altenkirchen, der nur die Klinik in Kirchen und das MVZ in Altenkirchen hat. Zum Vergleich haben der Westerwaldkreis und der Landkreis Neuwied zusätzliche Krankenhausstandorte.

Landesgesundheitsminister Clemes Hoch bedauert die aktuelle Situation und plant ein Gespräch mit den betroffenen Landräten, um mögliche Lösungen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung zu diskutieren.