
In Bad Sooden-Allendorf haben Tobias und Elzbieta Klenke ihren landwirtschaftlichen Betrieb auf Nebenerwerb umgestellt. Die Familie stellte die Produktion von Spargel und Erdbeeren ein, die sie seit 22 Jahren, davon seit 2016 biologisch, anbauten. Die Entscheidung ist Teil eines größeren Trends, der den Werra-Meißner-Kreis betrifft, wo die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 2009 bis 2024 um 131 gesunken ist. Dies entspricht einem Rückgang von 14 Prozent. Zudem verringerte sich die Zahl der Haupterwerbsbetriebe in den letzten 15 Jahren um ein Fünftel, konkret von 743.
Die Umstellung hat verschiedene Gründe. Tobias Klenke arbeitet nun als Technischer Angestellter an der Universität Kassel, während Elzbieta Klenke eine Anstellung als Schulassistentin beim Sozialunternehmen WEADI gefunden hat. Die verstärkten Bürokratieauflagen und höheren Kosten durch Änderungen im Sozialversicherungsrecht für Saisonarbeitskräfte haben die Familie zu dieser Entscheidung veranlasst. Klenke hatte in der Spitze bis zu zwölf Saisonarbeiter beschäftigt, reduzierte diese Zahl jedoch auf vier, da die geänderte Bewertung der Saisonarbeitskräfte die Lohnkosten in die Höhe trieb und die Rentabilität des Betriebs gefährdete.
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Tobias Klenke beklagt zudem die Unplanbarkeit des Betriebs, die durch häufige Prüfungen und mögliche Nachzahlungen an die Sozialversicherung noch verstärkt wird. Der Betrieb wird nun im Nebenerwerb weitergeführt, wobei der Fokus auf dem Anbau von Getreide und Ackerbohnen liegt. Die Klenkes haben sich bei ihren treuen Kunden bedankt und hoffen, dass ihre Situation auf die Probleme von landwirtschaftlichen Familienbetrieben aufmerksam macht. Sie fordern mehr Unterstützung für die heimische Landwirtschaft, um auch für zukünftige Generationen eine Perspektive zu schaffen.
Für weiterführende Informationen über die Situation der Landwirtschaft im Werra-Meißner-Kreis gibt es detaillierte Berichte, wie sie beispielsweise in der offiziellen Veröffentlichung zu finden sind, die auf der Webseite des Werra-Meißner-Kreises bereitgestellt wird (Werra-Meißner-Kreis).
Für mehr Details zu den Klenkes und ihrer Umstellung auf Nebenerwerb lesen Sie den ausführlichen Artikel von [HNA](https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/bad-sooden-allendorf-ort83103/klenke-produziert-keinen-spargel-und-keine-erdbeeren-mehr-biolandwirt-93507560.html).