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Johannes Thingnes Bö hat überraschend seinen Rücktritt vom professionellen Biathlon angekündigt. Während des Weltcups in Ruhpolding gab der norwegische Rekordweltmeister in einer emotionalen Pressekonferenz bekannt, dass er seine Karriere nach dieser Saison beenden wird. Dies erfolgt ein Jahr früher als ursprünglich geplant und ohne Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Italien. Bö, der sichtbar bewegt war und in Tränen ausbrach, erklärte, dass er noch in der Lage sei zu gewinnen, jedoch nicht bereit sei, ein weiteres Jahr im Wettkampf zu verbringen. Ein wichtiges Motiv für seine Entscheidung ist der Wunsch, mehr Zeit mit seiner Familie, seiner Frau Hedda und den Kindern Gustav und Sofia, zu verbringen.
Johannes Thingnes Bö hat sich das Ziel gesetzt, seinen Gesamtweltcupsieg Nummer sechs zu verteidigen, bevor er am 23. März in Oslo seine Karriere beendet. Der norwegische Athlet gehört zu den erfolgreichsten Biathleten aller Zeiten und teilt sich den Rekord für die meisten WM-Goldmedaillen mit Ole Einar Björndalen, insgesamt 20 Medaillen. Bö, der 2013 im Weltcup debütierte, kann auf 79 Weltcupsiege und insgesamt 88 Karriereerfolge verweisen. Seine beeindruckenden Leistungen umfassen auch 135 Podestplätze in Einzelrennen und 72 in Staffelwettbewerben. Besonders herausragend war seine Performance bei der WM in Oberhof 2023, wo er sieben Medaillen, davon fünf Gold, gewann.
Bö in eigener Liga
Wie auf RP Online berichtet wurde, gilt Bö als dominanter Biathlet, der sich, laut dem deutschen Athleten Roman Rees, in einer anderen Liga bewege. Bö hat bereits drei Titel nach drei Rennen bei der aktuellen WM gewonnen und könnte in Oberhof als erster Biathlet siebenmal Gold bei einer Weltmeisterschaft holen. Dennoch zeigt Bö wenig Interesse an persönlichen Rekorden; stattdessen spricht er über seine persönlichen Träume, die er bereits erreicht hat, darunter eine schöne Frau und einen netten Sohn. Die Aufregung um seine bevorstehende Karrierebeendigung und seine sportlichen Erfolge werden den Biathlon sicherlich weiterhin prägen.