
Papst Franziskus hat in seiner Autobiografie mit dem Titel „Spera“ (Hoffnung), die am 14. Januar 2025 in vielen Ländern veröffentlicht wurde, verschiedene persönliche Erfahrungen und Reflexionen präsentiert. In den Autobiografien, die von vier italienischen Zeitungen veröffentlicht wurden, beschreibt der Papst unter anderem tragische Erlebnisse aus seiner Schulzeit, als er mit der ausdrucksstarken Realität des Lebens konfrontiert wurde.
Er erinnert sich an einen Freund aus der Schulzeit, der, trotz seines Talents und seiner Intelligenz, in einen tödlichen Vorfall verwickelt war, bei dem er einen anderen Schüler erschoss. Dies führte dazu, dass der Verantwortliche in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wurde. Der Papst, der seinen Freund in der Einrichtung besuchte, war von der Situation tief betroffen. Nach seiner Entlassung beging der Freund einige Jahre später Selbstmord. Ebenso spricht Papst Franziskus über einen anderen Schüler, der seine Mutter ermordete, was ihn ebenfalls stark berührte.
Der Wert von Humor und Demut
In seinen Erinnerungen reflektiert Franziskus über die Komplexität des menschlichen Lebens und betont die Notwendigkeit von Demut. Humor spielt eine bedeutende Rolle in seinem Leben, und er erörtert dessen Wichtigkeit als Werkzeug, um den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Er erzählt, dass Humor in der Erziehung seiner Familie eine zentrale Rolle spielte und dass es immer hilfreich ist, Lächeln und Lachen zu bewahren, um Energie zurückzugewinnen.
Der Papst berichtet auch von seinen Erfahrungen mit dem berühmten Schriftsteller Jorge Luis Borges und dessen Einfluss auf seine Arbeit als Lehrer in Santa Fe. Weiterhin reflektiert er über die Rolle des Humors in der Kirche und die Bedeutung, die dieser für Päpste wie Johannes XXIII. und Johannes Paul II. hatte. Humor und Selbstironie helfen, die Versuchung des Narzissmus zu überwinden. Eine humorvolle Anekdote erzählt von seiner Ankunft in New York und einer Begegnung mit einem Polizisten.
Zusätzlich ist die Autobiografie „Life: My Story Through History“ des Papstes, die am 19. März 2024 von HarperCollins veröffentlicht wird, ein weiterer Meilenstein. Diese Autobiografie, die mit dem vatikanischen Journalisten Fabio Marchese Ragona zusammen verfasst wurde, beleuchtet Papst Franziskus‘ Leben von seinen italienischen Wurzeln bis zu seinem Pontifikat. Darin werden historische Ereignisse, wie der Zweite Weltkrieg und das Militärputsch in Argentinien, behandelt.
Franziskus reflektiert auch über seine familiären Wurzeln und die prägendsten Erlebnisse in seiner Kindheit, darunter der Verlust von Freunden und die Rolle seiner Großmutter. Dabei äußert er sich eindeutig kritisch zu zahlreichen gesellschaftlichen Themen, einschließlich seiner Stellungnahme zu Abtreibung und dem Umgang mit diskriminierten Gruppen. Gleichzeitig hebt er hervor, dass er keineswegs eine sofortige Amtsabgabe plant.