Garmisch-Partenkirchen

Großer Schritt für Mittenwald: Wasserkraftwerk bringt grünen Strom!

Das Landesverwaltungsgericht Tirol hat dem Antrag der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen zur Errichtung eines Wasserkraftwerks den Vorzug gegeben. Mit diesem Projekt soll eine umweltfreundliche Stromversorgung für die Gemeinden Mittenwald und Leutasch ermöglicht werden. Das Vorhaben, das seit über zwölf Jahren geplant wird, hat nicht nur lokale, sondern auch überregionale Aufmerksamkeit erregt.

Die Wasserkraft-Leutasch-Mittenwald-GmbH, die 2021 gegründet wurde, plant den Bau des Kraftwerks in der Geisterklamm, die größtenteils auf österreichischer Seite liegt. Die unterlegene Partei des aktuellen Widerstreitverfahrens kann innerhalb von sechs Wochen Rechtsmittel einlegen, nachdem das Verfahren im Februar 2021 eröffnet wurde. Die Genehmigungsbehörden beider Länder müssen nun die finalen Entscheidungen treffen.

Details zum Wasserkraftprojekt

Das Kraftwerk wird mit einer geplanten Länge des Wasserabflusses von etwa 1,75 Kilometern und einer Fallhöhe von rund 95 Metern konstruiert. Die Wasserfassung ist für die Leutascher Flur in der Nähe des Klammeingangs vorgesehen und befindet sich auf einer Höhe von 1020 Metern. Das Wasser wird durch einen fisch- und sedimentfreundlichen Rechen in die Druckleitung des Kraftwerks geleitet.

Im Krafthaus, das in Wörth bei Mittenwald errichtet wird, wird ein maximaler nutzbarer Abfluss von 3,1 Kubikmetern pro Sekunde angestrebt, mit einer geplanten jährlichen Stromerzeugung von 11,7 Gigawattstunden Biostrom. Dies könnte den Strombedarf von 4120 Durchschnittshaushalten in Mittenwald sowie 560 Haushalten in Leutasch decken. Insgesamt könnten damit rund 50 Prozent des Energiebedarfs in Mittenwald gedeckt werden.

Das Projekt wird auf einen geschätzten Kostenrahmen von mindestens 15 Millionen Euro veranschlagt. Matthias Pöll, ein Projektverantwortlicher, plant im Genehmigungsverfahren, Überzeugungsarbeit bei den betroffenen Grundstückseigentümern zu leisten. Dabei gibt es jedoch auch kritische Stimmen, die befürchten, dass der Charme der Geisterklamm durch den Wasserabfluss verloren gehen könnte. Die Bauzeit für das Projekt könnte etwa zwei Jahre betragen, mit einem möglichen Baubeginn gegen Ende 2026.

Ergänzend zu diesen Informationen ist es erwähnenswert, dass in Österreich erneuerbare Energien wie Strom aus Wasserkraft, Biomasse, Windkraft und Solarenergie eine zentrale Rolle spielen. Diese Quellen weisen geringe oder keine Treibhausgasemissionen auf, wie bmk.gv.at berichtet. Der Einsatz erneuerbarer Energieträger verbessert die Versorgungssicherheit und trägt zur Wertschöpfung und Beschäftigung bei.