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Am Fastnachtsdienstag fand im Rathausfoyer das traditionelle Sauren Meckereck der Aalener Fasnachtszunft (AFZ) statt. Nach zwei Jahren ohne Veranstaltung hatten die Mitglieder der AFZ endlich wieder die Möglichkeit, ihre Kritik öffentlich zu äußern. AFZ-Sitzungspräsident Gerhard Luley würdigte in seiner Ansprache den verstorbenen Ehrenpräsidenten Hannsi Gässler und widmete ihm das Meckereck. Zudem appellierte er an alle „Anti-Narren“, den Narren Freiraum für ihre Darbietungen zu lassen.
Das Programm wurde von der Blau-Weißen Garde der AFZ mit einem schwungvollen Tanz eröffnet. In verschiedenen Rollen thematisierten die Akteure aktuelle Herausforderungen der Stadt. So sprach Ursula Hintz, in der Rolle der „Meckergoiß“, über die wasserreichen Tage und die damit verbundenen Herausforderungen des Oberbürgermeisters. Auch Petra Kraft, alias „d’ Wasseralfengere“, kritisierte die Kostenexplosion beim Bildungscampus Braunenberg und die Umwandlung der Karl-Weiland-Halle. Ekbert Hering, als Narro, warnte den Oberbürgermeister vor den Konsequenzen seiner Entscheidungen und schlug eine skurrile Lösung für die Zukunft der Ostalb-Kliniken vor.
Helmut Argauer als Brezga Blase
Unter den Akteuren befand sich auch Helmut Argauer, 66 Jahre alt und ehemaliger Polizeichef von Schwäbisch Gmünd. Argauer, der seit 2015 die Rolle des „Brezga Blase“ in Aalen innehat, thematisierte in seiner Rede seine finanziellen Sorgen und sprach über die Notwendigkeit eines zentralen Krankenhauses in der Ostalb. Zudem kommentierte er die bevorstehenden Bürgermeisterwahlen in Aalen.
Argauer, dessen Engagement im Fasching 1976 bei den Sauerbachnarren in Hofherrnweiler begann, hat eine Wirbelsäulen-Operation hinter sich und gestaltet seine aktuellen Faschingsaktivitäten vor allem im Rahmen seines Engagements im Meckereck. Dabei betont der ehemalige Polizeichef, dass er seine Witze gründlich recherchiert und bereits einmal eine Beschwerde erhalten hat. Seine Themen entnimmt er vorwiegend der Zeitung sowie aus persönlichen Erfahrungen. Für seine Reden erhält er auch Rückmeldungen von seiner Frau.
Die Veranstaltung endete mit einem Auftritt der elfjährigen Lotta Hägele als Tanzmariechen der AFZ, was die Rückkehr zur Tradition des Sauren Meckereck abschloss und eine allgemeine Erleichterung und Freude unter den Narren hervorrief.