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Der Traditionsbetrieb Fensterbau Gauermann GmbH aus Aalen, ein Familienunternehmen mit fast 150-jähriger Geschichte, hat beim Amtsgericht Aalen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die Insolvenz wurde von der Ulmer Anwaltskanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner bekannt gegeben. Das Unternehmen, das 1876 in Wasseralfingen gegründet wurde, ist heute auf den Bau von Fenstern, Türen und Fassaden spezialisiert und wird seit 2003 von der fünften Generation der Familie Gauermann geleitet.
Insolvenzverwalter Patrick Wahren erklärt, dass die anhaltende Krise in der Bauwirtschaft, der Rückgang an Neubauprojekten sowie Preisdruck und steigende Materialkosten die Hauptursachen für die Insolvenz darstellen. Der Umsatz ist durch zahlreiche verschobene oder stornierte Bauprojekte signifikant gesunken. Bei Gauermann sind 35 Mitarbeiter beschäftigt, die über die aktuelle Situation informiert wurden. Ihre Löhne und Gehälter sind durch Insolvenzgeld geschützt.
Fokus auf Sanierung und Investorensuche
Der nächste Schritt sieht eine Prüfung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens vor, um entweder eine Sanierung zu erreichen oder eine Übertragung an einen Investor in die Wege zu leiten. Erste Gespräche mit potenziellen Investoren und Auftraggebern sind bereits im Gange. Ziel der vorläufigen Insolvenzverwaltung ist es, gemeinsam mit der Geschäftsleitung an Lösungen zu arbeiten, die sowohl den Gläubigern als auch den Mitarbeitern zugutekommen.
Die Situation bei Gauermann ist nicht einzigartig; auch andere Unternehmen in der Region, wie der Werkzeughersteller Mapal, sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, einschließlich der Einführung von Kurzarbeit und angekündigtem Stellenabbau. Der Fensterbau Gauermann GmbH hat seit 2015 seinen Standort im Aalener Industriegebiet West, nachdem das Unternehmen 1987 in die GmbH-Form umgewandelt wurde.
Zusammenfassung der Insolvenzursachen und der Situation der Mitarbeiter verdeutlichen die schwierige Lage, in der sich der Betrieb befindet und unterstreichen die Notwendigkeit für rasches Handeln zur Stabilisierung des Unternehmens.