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Elbtower in Hamburg: Bauarbeiten stehen still – Käufer gesucht!

Der Elbtower in Hamburg bleibt seit über einem Jahr unfertig, nachdem der ursprüngliche Investor René Benko und seine Firma Signa insolvent gegangen sind. Nun springt der Hamburger Bauunternehmer Dieter Becken für das Projekt ein. Der Elbtower, der 2018 vom ehemaligen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) angekündigt wurde, hat sich als umstrittenes Bauprojekt erwiesen, dessen Ankündigungen sich als schlecht gealtert entpuppt haben, wie die MOPO berichtet.

Die Bauarbeiten am Elbtower in der Hamburger Hafencity sind derzeit unterbrochen. Der Grund hierfür sind fehlende Zahlungen der Signa-Gruppe, die dem Karstadt-Milliardär René Benko gehört. Der Baukonzern Lupp hat die Bautätigkeit eingestellt, und Geschäftsführer Matthias Kaufmann bestätigte den Zahlungsverzug. Aktuell laufen Gespräche mit den Investoren Signa und Commerz Real, wobei eine zeitnahe Wiederaufnahme der Arbeiten erwartet wird, wie Tagesschau berichtet.

Bauprojekt in der Kritik

Der Elbtower, der mit einer Höhe von 245 Metern und 64 Etagen das höchste konventionelle Gebäude Hamburgs werden soll, verursacht derzeit Kosten von 25 Millionen Euro pro Monat. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf knapp eine Milliarde Euro. Die Signa Sports United (SSU), ein Online-Sporthändler unter der Signa-Holding, hat zudem Insolvenzantrag gestellt. Die SSU ist die Muttergesellschaft mehrerer Sportartikel-Händler, unter anderem Tennis-Point und fahrrad.de, wobei Tennis-Point bereits zuvor insolvent war.

Die Signa Holding benötigt dringend frisches Kapital, da das Immobilienportfolio Signa Prime Selection um mehr als eine Milliarde Euro abgewertet wurde und ein Nettoverlust für 2022 ausgewiesen wurde. Um eine finanzielle Stabilisierung zu erreichen, hat Benko begonnen, Immobilien zu verkaufen, darunter das Hamburger Flüggerhaus. Auch die Bauarbeiten an der Gänsemarktpassage in Hamburg sind unterbrochen. Die Signa Group sieht sich in mehreren deutschen Städten mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus der hohen Inflation und den gestiegenen Zinsen ergeben. Mehrere größere Entwickler haben in der Zwischenzeit Insolvenz angemeldet. Um die Lage zu verbessern, wurde der Sanierungsexperte Arndt Geiwitz als Berater für die Signa-Holding engagiert.