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Integration vor Ort: So findet Thankgod seinen Weg in Deutschland!

Im Kreis Euskirchen unterstützen Case-Managerinnen Geflüchtete bei ihrer Integration. Ein Beispiel ist Monika Schwingeler, die im Deutschen Roten Kreuz (DRK) tätig ist und insbesondere den 27-jährigen Nigerianer Thankgod begleitet. Dieser lebt im Gemeinschaftsraum eines Kombibaus in Weilerswist, wo er ein Zimmer mit drei weiteren Personen teilt. Thankgod hat während seiner Flucht vor dem Krieg in der Ukraine, den er über Polen nach Deutschland bewältigte, eine Ausbildung als Bäckerlehrling begonnen.

Obwohl Thankgod einen Asylantrag gestellt hat, ist seine Zukunft ungewiss. Nigeria gilt als sicheres Herkunftsland, was seine Chancen auf ein Bleiberecht stark einschränkt. Monika Schwingeler bietet ihm seit Sommer des letzten Jahres Unterstützung und Beratung, um ihm Orientierung im deutschen Integrationssystem zu verschaffen. Der junge Nigerianer betont, dass Bildung nicht nur den Erwerb von Wissen, sondern auch die Chance auf ein selbstständiges Leben beinhaltet.

Gemeinsame Ziele im Integrationsmanagement

Das Case-Management zielt darauf ab, die Würde der Klienten zu achten und Schnittstellen zwischen verschiedenen Akteuren zu optimieren. Es wird betont, dass die Bedarfsanalyse im Mittelpunkt steht, wobei Thankgods unsicherer Aufenthaltsstatus und seine Ausbildung im Fokus stehen. Zugleich sucht er dringend nach einem bezahlbaren Appartement oder Zimmer in der Nähe seiner Ausbildungsstelle.

Das Kommunale Integrationsmanagement (Kim), das seit Mai 2021 im Kreis Euskirchen implementiert ist, stellt ein umfassendes integrationspolitisches Förderprogramm in Nordrhein-Westfalen dar. Es zielt darauf ab, die Teilhabechancen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu verbessern. Die Beraterinnen im DRK-Team Migration/Integration bieten dabei vertrauliche, unabhängige und kostenlose Hilfe an, insbesondere für Erwachsene mit unsicherem Aufenthaltsstatus.

Das KIM-Case Management unterstützt Kommunalverwaltungen bei der Integration durch individuelle Angebote, die auf die Lebenssituationen der Betroffenen abgestimmt sind. Unterstützt werden neben rechtlichen Fragen auch Themen wie Wohnungssuche, Gesundheitsversorgung und Sprachkurse. Die Intensität der Begleitung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Klienten und wird je nach Fall unterschiedlich gehandhabt, wie kim.nrw berichtet.