Dahme-Spreewald

Taxifahrer demonstrieren am BER: Kampf gegen illegale Konkurrenz!

Am Flughafen Schönefeld warteten am Montagnachmittag die Passagiere länger auf Taxis, was die Aufmerksamkeit auf die schwierigen Arbeitsbedingungen der Brandenburger Taxifahrer lenkte. Rund 150 Taxifahrer nahmen an einer Protestfahrt vom Flughafen nach Lübben teil, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Veränderungen zu fordern. Die Fahrer beklagten lange Wartezeiten und die Konkurrenz durch unlizenzierte Fahrer, die in der Ankunftshalle Reisende direkt ansprechen und versuchen, sie abzuwerben.

Die Situation am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat sich nach baulichen Veränderungen nicht verbessert. Videos dokumentieren bereits Auseinandersetzungen zwischen lizenzierten und unlizenzierte Taxifahrern. Mustafa Yanikoglu, stellvertretender Vorsitzender des SXF Taxiverbandes, bezeichnete die Zustände als kriminell und forderte eine verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt zur Ahndung illegaler Praktiken. Özcan Ekinci, der Vorsitzende des Taxiverbandes, berichtete, dass Brandenburger Taxifahrer oft mehrere Stunden länger warten müssen als ihre Berliner Kollegen. Dies wird durch das Reißverschlussverfahren verstärkt, das die Brandenburger Fahrer benachteiligt.

Forderungen der Taxifahrer

Die demonstrierenden Taxifahrer forderten die Einführung des First-In, First-Out-Prinzips für die Taxiaufnahme. Die Probleme, die sie anprangerten, sind nicht neu; bereits im letzten Sommer hatte es ähnliche Protestaktionen gegeben. Mit ihrer Demonstration wollten die Taxifahrer Druck auf Landrat Sven Herzberger ausüben, um eine Lösung im Dialog mit dem Berliner Senat zu finden.

Wie bereits berichtet wurde, benötigen Taxifahrer am BER eine Lizenz, um Fahrgäste aufzunehmen. Viele Fahrer umgehen jedoch diese Genehmigung und arbeiten illegal. Diese unlizenzierte Konkurrenz spricht Reisende in der Ankunftshalle an und lotsed sie zu ihren Fahrzeugen im Kurzzeitparkbereich, was die Lage für die lizenzierten Fahrer zusätzlich erschwert. Diese müssen in der offiziellen Taxischlange warten und Gebühren für die Durchfahrt am Flughafen zahlen. Die Frustration unter den lizenzierten Fahrern wächst, da sie weniger Geld verdienen und sie oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, während es Berichte über Schlägereien zwischen lizenzierten und illegalen Fahrern gibt.

Der Flughafenbetreiber sieht bislang kein Problem und betont, dass das System gut funktioniere. Landrat Stephan Loge stellte dennoch ein härteres Vorgehen gegen die illegalen Fahrer in Aussicht, äußerte jedoch zugleich Bedenken über Kapazitätsprobleme bei den Kontrollen. Die lizenzierten Taxifahrer zeigen sich skeptisch, dass der Flughafenbetreiber tatsächlich aktiv gegen die illegale Konkurrenz vorgehen wird.

Für weitere Informationen zu diesem Thema bieten maz-online.de sowie rbb24.de ausführliche Berichte.