
In Unterammergau leben derzeit neun Flüchtlinge, die auf verschiedene privat vermietete Wohnungen verteilt sind. Eine Großfamilie aus der Ukraine, bestehend aus Großeltern, Eltern und zehn Kindern, wird bald einziehen, jedoch sind die genaue Anzahl der einziehenden Personen und der Zeitpunkt ihres Ankommens noch unklar. Die Familie hat bereits zuvor im Landkreis Schutz gesucht und plant nun die Rückkehr aus der Ukraine. Aktuell hält sich die Familie in Polen auf und wartet auf die Wiedereinreise nach Deutschland, wie Merkur berichtete.
Die Gemeinde Unterammergau hat kein eigenes Gebäude für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Ehemals waren im Wehrle-Haus von Mai 2022 bis Februar 2024 Flüchtlinge untergebracht, das Gebäude soll nun abgerissen werden. Unterammergau erfüllt die Soll-Quote für Flüchtlinge nicht, was von der Bürgermeisterkollegin aus Garmisch-Partenkirchen kritisiert wird. Während Garmisch-Partenkirchen derzeit rund 1400 Flüchtlinge beherbergt, was die Infrastruktur belastet, hat die Bürgermeisterin Klage gegen den Landkreis eingereicht, um eine gerechtere Verteilung der Asylsuchenden zu erreichen. Bürgermeister Buchwieser von Unterammergau zeigt Verständnis für die Frustration, betont jedoch, dass die Gemeinde keine Kontrolle über die Anzahl der Flüchtlinge hat.
Flüchtlingssituation in Deutschland
Die Herausforderungen in der Flüchtlingsunterbringung betreffen nicht nur Unterammergau. In Thüringen beispielsweise gibt es ähnliche Entwicklungen. Im Saale-Holzland-Kreis wurden Mitte Februar 1.209 registrierte Ukraine-Flüchtlinge gezählt, von denen 593 in vom Landratsamt angemieteten Wohnungen leben. Das Ankunfts- und Verteilzentrum in Eisenberg hat keine freien Kapazitäten mehr. Auch in anderen Landkreisen, wie Saalfeld-Rudolstadt und Altenburger Land, zeigen sich Ähnlichkeiten hinsichtlich der Anzahl und der Bedingungen für Flüchtlinge, wie in einem Bericht von MDR zu lesen ist.
In Gera etwa leben 240 Asylsuchende in Gemeinschaftsunterkünften, während 2.180 in Einzelunterkünften untergebracht sind. Besonders auffällig ist die hohe Aufnahmequote ukrainischer Flüchtlinge in Thüringen. Es wird ein allgemeiner Mangel an Kapazitäten und Personalanstieg festgestellt, was die Unterstützung für die geflüchteten Familien zusätzlich erschwert. Der Bedarf an qualifiziertem Personal und finanzieller Unterstützung zur Integration von Flüchtlingen ist in ganz Deutschland ein zentrales Thema.