
In der vergangenen Woche führte die Polizei in Hessen eine großangelegte Razzia gegen Kinderpornografie durch. Ziel war es, mehrere Verdächtige, die im Verdacht stehen, sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ausgeübt zu haben, zur Rechenschaft zu ziehen. Ermittler durchsuchten mehr als 80 Wohnungen und Häuser in verschiedenen Städten, darunter Darmstadt, Frankfurt am Main und Kassel. Insgesamt wurden 85 Objekte kontrolliert.
Die durchgeführten Maßnahmen richteten sich gegen 79 Beschuldigte im Alter von 14 bis 78 Jahren, darunter auch eine Frau. Ihnen wird vorgeworfen, Missbrauchsdarstellungen besessen, verbreitet oder selbst erstellt zu haben. In zwölf Fällen stehen die Beschuldigten zudem im Verdacht, sexuellen Missbrauch von Minderjährigen begangen zu haben. Drei dieser Fälle beziehen sich auf den Vorwurf der Vergewaltigung. Eine erste Bilanz des Einsatzes besagt, dass 2.084 Gegenstände beschlagnahmt wurden, darunter Hunderte elektronische Speichermedien, deren Auswertung jedoch noch andauert, wie [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/landesweiter-polizeieinsatz-gegen-kinderpornografie-und-missbrauch-100.html) berichtete.
Ermittlungen und Festnahmen
Während der großangelegten Operation wurde ein Haftbefehl gegen einen 34-Jährigen aus dem Main-Kinzig-Kreis vollstreckt. Darüber hinaus wurden 14 weitere Beschuldigte vernommen und anschließend freigelassen. Gleichzeitig gab es keine Anzeichen dafür, dass die Beschuldigten miteinander in Kontakt standen oder wissentlich zusammengearbeitet hätten. Die Ermittlungen werden von der Polizei und dem Landeskriminalamt Hessen in der speziellen Einheit „Fokus“, die sich auf sexuelle Gewalt an Minderjährigen konzentriert, durchgeführt. Der genaue Tatzeitraum für die Ermittlungen ist noch unklar, da in diesem Bereich eine Verjährungsfrist von 20 Jahren besteht, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/razzia-sexuelle-gewalt-100.html) feststellte.