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Das Projekt EAT in Oldenburg zielt darauf ab, die Verpflegung in Schulen, Kitas und Kantinen durch die Integration von mehr Bio- und regionalen Produkten zu verbessern. Laut NWZonline startet die Stadt Oldenburg dieses Projekt, das mit 750.000 Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird. Das Ziel ist eine gesunde, nachhaltige, frische und bezahlbare Ernährung für Kinder und Jugendliche.
Zu den Hauptmaßnahmen des Projekts gehören die individuelle Beratung durch einen Koch, der ab Februar in Mensen tätig sein wird, sowie die Förderung der Vernetzung zwischen den Akteuren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Angebot weniger tierischer Produkte und einer verstärkten Verwendung regionaler Gemüseprodukte in Bioqualität. Kinder sollen aktiv in die Auswahl der Speisen einbezogen werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Einrichtung einer Ernährungsbildungsstelle
Für die Ernährungsbildung wird eine Beratungsstelle geschaffen, die Aktionen mit Kindern durchführen wird. Damit sollen gute Essgewohnheiten gefördert und die Bedeutung gesunder Ernährung vermittelt werden. Judith Busch kritisierte, dass eine Preiserhöhung für Mittagsessen an Oldenburger Grundschulen, die bereits um 8,2 % im vergangenen Jahr und um weitere 3,3 % im kommenden Jahr steigen soll, fälschlicherweise mit der Einführung von Bioprodukten in Verbindung gebracht werde.
Die Stadt Oldenburg übernimmt die Mehrkosten für die Bio-Lebensmittel, um gesunde Ernährung für alle Kinder sicherzustellen. Diese Preiserhöhung ist auf gestiegene Lebensmittelpreise und höhere Betriebskosten zurückzuführen. EAT zielt auch darauf ab, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und saisonales Kochen zu fördern, um Kosten zu sparen. Zudem wird eine Stelle zur Schaffung von Wertschöpfungsketten eingerichtet, um regionale Produkte in Mensen zu fördern.
Der Fokus liegt hierbei auf der Vermeidung von Zwischenhandel, um die Kosten zu senken und regionalen Produzenten sichere Absatzmärkte zu bieten. Als Vorbilder für das Projekt dienen Kopenhagen mit einer Bioquote von 90 % sowie das Berliner Modell „Kantine Zukunft“ mit einer Bioquote von 60 %. Das Projekt EAT ist bis Ende September 2027 angelegt und wird in Kooperation mit der Stadt Oldenburg, den Landkreisen Wesermarsch und Oldenburg sowie weiteren Partnern durchgeführt.
In einem angrenzenden Thema wird in NQZ berichtet, dass das Vergaberecht eine Gleichbehandlung von Anbietern in europaweit offenen Märkten fordert. Die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages haben die Berücksichtigung des Nachhaltigkeitskriteriums „bio-regional“ in EU-weiten Vergabeverfahren untersucht. Kita- und Schulträger müssen bei der Beauftragung von externen Dienstleistern für Verpflegungsleistungen spezifizierte Anforderungen in deren Leistungsbeschreibung definieren.
Das Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste belegt, dass die Aufnahme von „Bio-Regionalität“ in Leistungsbeschreibungen grundsätzlich möglich ist, wenn diese Kriterien mit erhöhter Produktqualität und Umweltschutz einhergehen. Eine Rechtskonformität muss jedoch für jeden Einzelfall gesondert beurteilt werden. Der digitale Leitfaden „Beschaffung von Schulverpflegung“ weist darauf hin, dass auch regionale Aspekte in Leistungsbeschreibungen berücksichtigt werden können, um die Qualität der Speisen zu fördern.