
Geiger Automotive, ein Unternehmen mit Sitz in Neu-Egling, steht vor erheblichen Herausforderungen durch die aktuelle Krise der deutschen Autoindustrie. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass das Unternehmen wieder rote Zahlen schreibt und Maßnahmen zur Personalreduzierung ergreifen muss. Das Management bietet den Mitarbeitern Abfindungen über Aufhebungsverträge an, um die Personalstruktur anzupassen. Sollte der Personalabbau nicht ausreichend sein, könnte ein Sozialplan in Betracht gezogen werden.
Im Frühherbst 2024 herrschte noch eine stabile Situation im Unternehmen und die Stimmung unter den Mitarbeitern war entspannt. Doch die anhaltenden Umsatzrückgänge erforderten drastische Maßnahmen, einschließlich der Schließung des Werkes in Ziemetshausen, was als notwendig für die langfristige Zukunft des Unternehmens betrachtet wurde. Der Geschäftsbetrieb wird nach Tambach-Dietharz in Thüringen verlagert, wo derzeit rund 210 Mitarbeiter beschäftigt sind. In Murnau, dem zweiten Standort, sind 223 Mitarbeiter angestellt.
Details zur Schließung und Verlagerung
Bereits seit November 2024 werden im Murnauer Werk Aufhebungsverträge angeboten, allerdings nicht in voller Anrechnung der Betriebszugehörigkeit. Einige Mitarbeiter, insbesondere ältere, haben diese Angebote angenommen. Der Betriebsrat sowie die Geschäftsführung sind in die getroffenen Entscheidungen eingebunden. Geschäftsführer Peter Reutersten machte deutlich, dass die sinkenden Absätze direkt auf den schwachen Automobilmarkt zurückzuführen seien. Zudem hat die Umstellung auf den E-Antrieb keinen signifikanten Einfluss auf Geiger, da die Mehrheit der Produkte auch in E-Autos integrierbar ist.
Die Entscheidung zur Schließung in Ziemetshausen fiel trotz intensiver Bemühungen, das Werk durch Umbauten zu einem Aftermarket-Werk zu erhalten. Diese Maßnahmen reichten jedoch nicht aus, um die wirtschaftlichen Defizite auszugleichen. Reutersten bedankte sich ausdrücklich bei den Beschäftigten in Ziemetshausen für ihr Engagement und ihre Leistungen, während angekündigt wurde, dass Kunden bald über die betroffenen Produkte und die Verlagerungspläne informiert werden.
Insgesamt wird angestrebt, das Personal in beiden Werken umsatzangepasst zu reduzieren, um die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu verbessern. Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht Reutersten die Zukunft von Geiger optimistischer als viele Mitarbeiter, die an der Existenz des Murnauer Werks zweifeln.