Ein 25-jähriger Mann aus dem Kreis Sigmaringen steht im Mittelpunkt eines aufsehenerregenden Prozesses vor dem Landgericht Ravensburg. Der Angeklagte wird beschuldigt, sich als Talentscout des FC Bayern München ausgegeben zu haben und mehrere Nacktaufnahmen von Minderjährigen erstellt zu haben. Laut Berichten von Schwäbische.de soll der Mann zwischen März 2023 und Juni 2024 über soziale Medien Kontakt zu sechs Jungen zwischen 13 und 15 Jahren aufgenommen haben, um ihnen eine vielversprechende Fußballkarriere zu versprechen.
Der Angeklagte bat die Jungen zunächst darum, Bilder in Unterwäsche zu schicken, bevor er zu beleidigenderen Forderungen überging. Im Verlauf der Kommunikation verlangte er von den Jungen, Nacktaufnahmen zu machen und verabredete Videotelefonate über Zoom. Dabei übte er Druck auf die Jugendlichen aus und drohte beispielsweise mit Forderungen zur Bezahlung für seine angebliche Beratertätigkeit. Besonders gravierend war der Vorfall mit einem 14-Jährigen, den er während eines Zoom-Calls zwang, sich auszuziehen und diese demütigenden Handlungen auszuführen.
Gerichtsverhandlung und Anklagepunkte
Der Prozess, der am 22. Januar 2025 begann, ist auf sechs Verhandlungstage angesetzt. Während des Verfahrens sollen acht Zeugen aussagen, wie Tagesschau.de berichtet. Der Angeklagte befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft und sieht sich neben dem Missbrauch von Vertrauensverhältnissen auch schwerwiegenden Anklagepunkten wegen der Verbreitung von Jugendpornographie gegenüber. Der Vorsitzende Richter hat dem Antrag des Verteidigers auf Ausschluss der Öffentlichkeit stattgegeben, was auf den Widerstand der Staatsanwaltschaft stieß. Ein Urteil wird für den 4. Februar 2024 erwartet.
Die Vorwürfe sind gravierend und werfen ein dunkles Licht auf den Missbrauch von sozialen Medien zur Ausbeutung von Jugendlichen. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht entscheiden wird und welche Auswirkungen dieser Fall auf die betroffenen jungen Menschen haben wird.
