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Flüchtlinge ziehen in notleidende Städte: Was steckt dahinter?

Eine aktuelle Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, veröffentlicht am 23. Januar 2025, zeigt ein zunehmendes Phänomen: Asylbewerber ziehen verstärkt in wirtschaftlich schwache Städte. Diese Analyse bezieht sich auf den Zeitraum von 2015 bis 2019 und untersucht Umzüge von mehr als 2.400 Asylbewerbern, die nach der Aufhebung der Wohnsitzbeschränkungen stattfanden.

Die Untersuchung offenbart einen Anstieg des Anteils der Asylbewerber an der Gesamtbevölkerung in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit. Besonders strukturschwache Regionen sehen sich damit zusätzlichen Belastungen durch den Zuzug von Migranten ausgesetzt, da diese häufig in Städte mit günstigem und verfügbarem Wohnraum ziehen. Ein Beispiel sind die ehemaligen Industriestädte Duisburg und Salzgitter, die jeweils einen Anstieg der Asylbewerber um 5,6 respektive 7,2 Prozentpunkte verzeichnen.

Demografische Veränderungen

In vielen Städten des Ruhrgebiets stieg der Anteil anerkannter Flüchtlinge um mehr als fünf Prozentpunkte. Im Gegensatz dazu bleibt der Anstieg des Migrantenanteils in wohlhabenden Regionen Bayerns weitgehend begrenzt. In der Stadt Cottbus stieg der Anteil der Asylbewerber von 0,7 auf 7,2 Prozent, während alle östlichen Bundesländer einen Anstieg von 0,9 auf 2,9 Prozent verzeichneten.

Darüber hinaus berichtet [behoerden-spiegel.de], dass viele Kommunen zunehmend Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Integration von geflüchteten Personen haben. Die Studie zeigt auch, dass Asylbewerber in der Regel Wohnungen in Städten mit höherer Arbeitslosigkeit suchen, da attraktiver Wohnraum in wirtschaftlich stabilen Lagen knapp und teuer ist. Diese Trends verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen strukturschwache Regionen stehen, die oft bereits unter einer schwierigen sozialen Struktur leiden.