HammLippe

Bahn-Chaos in Westfalen: Fahrplanänderungen wegen Personalmangel!

Ein zunehmender Personalmangel hat in Westfalen-Lippe Auswirkungen auf den Zugbetrieb. Laut dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) werden im Fahrplan Anpassungen vorgenommen, um ein verlässliches Verkehrsangebot aufrechtzuerhalten. Diese Änderungen betreffen insbesondere die Eurobahnlinie RB89 und die RE7 von National Express, die beide am Bahnhof Drensteinfurt halten.

Ab 21 Uhr stellt die RE7 ihren Betrieb ein, während die RB89 ein stündliches Grundangebot zwischen Hamm und Münster sicherstellt. Zudem wird die RB89 montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten nur noch im 30-Minuten-Takt verkehren, während außerhalb dieser Zeiten und am Wochenende ein 60-Minuten-Takt gilt. Der NWL bemüht sich, die Auswirkungen auf die Fahrgäste durch verschiedene Maßnahmen zu minimieren, um Stabilität im verbleibenden Verkehrsangebot zu gewährleisten.

Übernahme der Eurobahn durch den NWL

Zusätzlich zu den Anpassungen im Fahrplan gibt es politische Diskussionen um die Übernahme der Eurobahn durch den NWL. Die SPD im Kreis Soest äußert Bedenken bezüglich der Übernahme von finanziellen Risiken durch das Land, da die Finanzierung des Bahnverkehrs über Pauschalen von Bund und Land gesichert ist. Die Sorge betrifft insbesondere die Möglichkeit, dass Städte und Kreise zusätzlichen finanziellen Druck aufgrund möglicher steigender Kosten erleben könnten. In den vergangenen Jahren hat die Eurobahn erhebliche Verluste in Millionenhöhe erlitten.

Die Soester SPD fordert eine Bürgschaft des Landes, um die finanziellen Risiken zu minimieren. Die Landesregierung hat jedoch verhalten auf diese Forderungen reagiert. Eine Sprecherin des Landesverkehrsministeriums betonte, dass die Fördermittel für den Bahnverkehr erhöht wurden und dass die derzeit angebotenen Zugfahrten bis 2027 gesichert sind.

Die Übernahmepläne müssen von der Politik genehmigt werden, wobei bis Ende Januar 2025 in sechzehn Kreistagen und Stadträten der drei kreisfreien Städte abgestimmt werden soll. Bei einer Zustimmung könnte der NWL die Eurobahn übernehmen, da diese Lösung als die kostengünstigste identifiziert wurde. Eine sofortige Notvergabe an ein anderes Unternehmen würde sich als teurer erweisen, was zusätzliche Mehrkosten mit sich bringen könnte.