
Am 22. Januar 2025 ereignete sich in einem Park in Aschaffenburg eine tragische Messerattacke, bei der ein zweijähriges Kind und ein 41-jähriger Mann getötet wurden. Der mutmaßliche Täter, ein 28-jähriger Afghaner, wurde kurz nach der Tat festgenommen. Wie tagesschau.de berichtete, waren auch mehrere weitere Personen betroffen: ein zweijähriges Mädchen aus Syrien, das dreimal im Hals verletzt wurde, ein 72-jähriger Mann mit Thoraxverletzungen sowie eine 59-jährige Erzieherin, die sich den Arm brach. Alle Verletzten sind mittlerweile außer Lebensgefahr und befinden sich im Krankenhaus.
Der 41-jährige Deutsche hatte versucht, die Kinder während des Vorfalls zu schützen. Der Verdächtige war bereits ausreisepflichtig und hatte einen Asylantrag gestellt, der jedoch abgelehnt wurde. Nach seiner freiwilligen Ausreiseankündigung im Dezember 2024 war er bislang nicht ausgereist. Zudem war der Mann mehrfach wegen Gewalttaten in Erscheinung getreten und befand sich in psychiatrischer Behandlung. Eine Ermittlungsrichterin ordnete daraufhin seine vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wie inFranken.de ausführte.
Politische Debatten und Reaktionen
Der Vorfall hat eine heftige politische Debatte über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern ausgelöst. Thomas Mohr, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Baden-Württemberg, warnte vor der Stigmatisierung psychisch kranker Täter und forderte eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Gesundheitsbehörden und psychiatrischen Einrichtungen. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, berichtete von einem Anstieg schuldunfähiger Täter aufgrund psychischer Erkrankungen.
Sascha Binder, der innenpolitische Sprecher der SPD in Baden-Württemberg, kritisierte, dass der Tatverdächtige nicht mehr in Deutschland hätte sein dürfen. Demgegenüber forderte Hans-Ulrich Rülke von der FDP die Möglichkeit, illegal Einreisende an der Grenze zurückzuweisen. In der Diskussion stellt Anton Baron, AfD-Fraktionschef, die Sinnhaftigkeit eines Registers für psychisch kranke Gewalttäter infrage und plädiert stattdessen für die Durchsetzung des geltenden Rechts.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erklärte, dass es keine Hinweise auf ein islamistisches Motiv gebe, sondern die Ermittlungen in Richtung psychischer Erkrankungen gehen. Die politischen Reaktionen reichten von Forderungen nach einer Wende in der Migrationspolitik und konsequenter Abschiebepraxis durch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bis zu einem selbstkritischen Aufarbeitungsaufruf von Vizekanzler Robert Habeck.