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Hausärzte in Berlin: Dringender Aufruf zur Rettung der Patientenversorgung!

In Berlin arbeiten mehr als 35.000 Ärzte, doch die Situation in der Gesundheitsversorgung spitzt sich zu. Patienten müssen oft wochenlang auf einen Termin warten, während die Anzahl unbesetzter Hausarztstellen in der Stadt von 18 im Jahr 2018 auf 142 im Jahr 2023 gestiegen ist. Diese alarmierenden Zahlen wurden kürzlich im Bericht der Berliner Zeitung veröffentlicht.

Bis Ende 2023 waren in Deutschland insgesamt über 5.000 Hausarztstellen unbesetzt. Besonders stark betroffen sind die Berliner Randbezirke wie Lichtenberg und Treptow-Köpenick, wo laut SPD-Bezirksbürgermeister Oliver Igel 41 Hausarztstellen fehlen, was ein Drittel der offenen Stellen in ganz Berlin ausmacht. Der regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat das Problem zwar erkannt, sieht jedoch keine schnellen Lösungen. In einem Aufruf fordert die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, dringend mehr Medizinstudienplätze, eine Verpflichtung zur Niederlassung als Hausarzt sowie ein verbessertes Vergütungssystem.

Reaktion und Strategien zur Verbesserung

Armin Grau, ein Abgeordneter der Grünen, hat einen Vorschlag für ein „Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz“ gemacht, um die Situation zu verbessern. Die Kassenärztliche Vereinigung hat mittlerweile eine eigene Praxis in dem betroffenen Bezirk eröffnet, die jedoch als unzureichend angesehen wird. Trotz der vergleichsweise guten Platzierung Berlins im deutschlandweiten Ranking der bestbesetzten Bundesländer, ist der Ärztemangel auch hier ein großes Thema. So fehlen in Baden-Württemberg beispielsweise 920 Hausärzte, was die gesamte Thematik noch verschärft.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat bereits an Konzepten gearbeitet, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Ärzte und Psychotherapeuten sollen sich gezielt dort niederlassen, wo der Bedarf am höchsten ist. Dies wird durch eine Bedarfsplanung ermöglicht, die Faktoren wie die Alterung der Bevölkerung berücksichtigt. Zudem haben Kassenärztliche Vereinigungen in drohenden Engpassregionen die Möglichkeit, spezielle Vergütungszuschläge oder Umsatzgarantien anzubieten.

Die Diskussion über die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in Berlin ist offenkundig und erfordert jetzt konkrete Maßnahmen, um den entscheidenden Herausforderungen zu begegnen.