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Kultur in Gefahr: Akademien schlagen Alarm wegen massiver Kürzungen

Mehrere große Kunstakademien in Deutschland gemeinsam aktiv gegen geplante Kürzungen in der Kulturförderung. Präsidenten von sechs deutschen Akademien haben einen Appell veröffentlicht, in dem sie vor massiven Einsparungen warnen, die das kulturelle Leben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden könnten. Die Akademien betonen, dass Kunst und Kultur Räume für Dialog schaffen und daher als lebensnotwendige Investition betrachtet werden müssen, nicht als Subvention.

Besonders alarmierend ist der öffentliche Zugang zu kultureller Bildung, der für alle Schichten gewährleistet werden sollte. Die Kunstinstituten fordern, dass Kultur nicht von Sponsoring oder politischen Interessen abhängig sein darf. Hintergrund dieser Besorgnis sind die Sparpläne, die beim Berliner Kulturetat im Jahr 2025 etwa 130 Millionen Euro, was rund 12% des Budgets entspricht, abzwacken wollen. Laut np-coburg.de wurden bereits Proteste gegen diese Kürzungen lautstark geäußert. Weitere Folgen sind zu beobachten, wie drastische Einschnitte beim Jubiläumsprogramm der Bayreuther Festspiele im Jahr 2026 aufgrund von Geldmangel.

Akademien fordern Veränderung

Die folgenden Akademien unterstützen den Appell gegen die Sparmaßnahmen:

  • Akademie der Künste in Berlin
  • Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt
  • Bayerische Akademie der Schönen Künste
  • Sächsische Akademie der Künste
  • Freie Akademie der Künste in Hamburg
  • Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste

In Berlin stehen die Sparpläne ebenfalls im Fokus der öffentlichen Diskussion. Der Kulturetat wird aufgrund finanzieller Engpässe überprüft. Laut tagesschau.de wurden gezielte Kürzungen beschlossen, um einen öffentlichen Aufschrei zu adressieren. Besonders betroffen ist das „Werkbundarchiv – Museum der Dinge“ in der Leipziger Straße, das aufgrund drohender Kürzungen von 20% der Förderung Arbeitsplätze gefährden könnte sowie Sonderausstellungen und Programme für Kinder und Jugendliche beeinträchtigen würde. Zudem zeigt sich, dass das Tanz-Kollektiv laborgras Schwierigkeiten hat, bezahlbare Probenräume zu finden.

Kultursenator Joe Chialo hat die Notwendigkeit von Einsparungen betont und fordert mehr Eigeninitiative aus der Kulturbranche. Künstler warnen jedoch vor den negativen Auswirkungen, die die Kürzungen auf die Anwerbung internationaler Talente und auf innovative künstlerische Formate haben könnten. Sebastian Nordmann, Intendant des Konzerthaus Berlin, äußerte Bedenken über die langfristigen Folgen für die Attraktivität der Stadt für den Tourismus.