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Wirtschaftskatastrophe in Niedersachsen: 100.000 Jobs in Gefahr!

Rund 60 Prozent der Industrie-Unternehmen in Niedersachsen beklagen zum Jahreswechsel einen Mangel an Aufträgen. Die aktuelle Situation stellt die Wirtschaft im Bundesland vor große Herausforderungen, insbesondere in der Automobil- und Metallbranche. Laut einer Umfrage des Arbeitgeberverbands NiedersachsenMetall schließen 45 Prozent der befragten Firmen Personalabbau nicht aus. Der Verband prognostiziert, dass bis Mitte nächsten Jahres landesweit bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gehen könnten. Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt schätzt, dass der Großteil des Beschäftigungsabbaus – etwa drei Viertel – in automobilsabhängigen Branchen stattfinden wird.

Die Umfrage, an der 540 Mitgliedsunternehmen teilnahmen, zeigt, dass nahezu die Hälfte der Betriebe plant, Investitionen zu kürzen. Unternehmen bevorzugen dabei Investitionen im Ausland, bedingt durch geringere Energiepreise, niedrigere Lohnkosten und reduzierte Abgaben. Schmidt warnt vor einem „Exodus“ neuer Investitionen, die größtenteils außerhalb Niedersachsens und Deutschlands stattfinden könnten. Die niedersächsische Industrie befindet sich seit 2018 im Abwärtstrend, begünstigt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg sowie steigende Energiekosten. Schmidt kritisierte außerdem die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung und forderte einen erleichterten Zugang zur Kurzarbeit, wettbewerbsfähige Energiepreise, Steuerentlastungen sowie einen Bürokratieabbau.

Angespannte Lage bei Automobilzulieferern

Die Probleme in der niedersächsischen Industrie werden durch aktuelle Ankündigungen aus der Automobilzuliefererbranche weiter verschärft. Bei Bertrandt in Tappenbeck wird ein Stellenabbau angekündigt, während Continental plant, den Standort in Gifhorn bis 2027 zu schließen. Auch andere Unternehmen wie Stiebel Eltron sind betroffen; während sie in Gifhorn Speichersysteme für Wärmepumpen bauen wollen, müssen sie gleichzeitig mit erheblichen Personalabbau in Holzminden kämpfen. Darüber hinaus hat Bosch am Standort Hildesheim mit Schwierigkeiten in der Zuliefer-Sparte zu kämpfen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ist im Austausch mit IG Metall und Betriebsräten, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Ebenfalls äußerte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsikka Lansmann, die Lösungen zur Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen erwartet. Bertrandt beruft sich auf Veränderungen im Automobilmarkt als Grund für den bevorstehenden Stellenabbau, wobei die Belegschaft am Dienstag informiert werden soll.

Für weitere Informationen über die Lage in der niedersächsischen Industrie verweisen wir auf die Berichterstattung von Bild und NDR.