
Die Zahl der Kollisionen auf Skipisten nimmt zu, insbesondere bei Kindern. Laut einem Bericht von tz.de warnen Ärzte und Skilehrer vor einem dramatischen Trend: Immer mehr schwere Unfälle ereignen sich auf überfüllten und eisigen Kunstschneepisten. Insbesondere ein eindrückliches Beispiel aus München zeigt die Gefahren: Die Kinder Nina (12) und Tobi (9) wurden von einem Skifahrer getroffen und erlitten Prellungen sowie einen Schock. Orthopäde Dr. Sebastian Torka hebt hervor, dass Kollisionen gravierende Folgen haben können, insbesondere bei Verletzungen an Kopf, Wirbelsäule, Brustkorb und Becken.
Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich am 21. Januar 2025, als ein 24-jähriger Skifahrer in Graubünden nach einem Zusammenstoß starb. Der Anstieg der Kollisionen wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt: modernes Liftanlagen transportieren mehr Menschen schneller, künstliche Beschneiung führt zu schmaleren Pisten und Carvingski ermutigen weniger erfahrene Skifahrer, schneller zu fahren. Christian Neureuther, ein ehemaliger Weltklasse-Skifahrer, warnt vor der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und rät dazu, stets mit Helm und Rückenprotektor zu fahren. Insbesondere Kinder sind gefährdet, weshalb Erwachsene Rücksicht nehmen und Abstand halten sollten. Neureuther selbst fährt oft hinter seinen Enkeln, um sie vor heranrauschenden Skifahrern zu schützen, und empfiehlt Eltern, stark frequentierte Hänge zu meiden.
Verletztenstatistik im Skisport
Ein weiterer Bericht von stiftung.ski weist darauf hin, dass in der Saison 2023/2024 ein Anstieg verletzter Skifahrer*innen zu verzeichnen war: Schätzungen zufolge mussten etwa 46.000 bis 48.000 Skisportler*innen ärztlich behandelt werden. Im Vergleich zur Basis-Saison 1979/80 ist dies zwar ein Rückgang um gut 52 Prozent, dennoch ist die Zahl im Vergleich zur Vorsaison gestiegen. Das Risiko für stationäre Behandlungen bleibt stabil bei 1,73 von 1.000 Skifahrer*innen, wobei etwa 7.200 bis 7.300 stationäre Behandlungen prognostiziert werden.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Kollisionsunfälle. Diese stiegen von 1,50 auf 1,73 pro 1.000 Skifahrer*innen, was bedeutet, dass 21 Prozent aller Skiverletzungen Kollisionsverletzungen waren. Verletzungen des Knies und im Bereich Schulter/Oberarm zeigen ebenfalls einen Anstieg, was die Sicherheitsbedenken auf den Pisten weiter verstärkt. In Anbetracht dieser Entwicklungen wird eine verstärkte Sensibilisierung für die Gefahren auf Skipisten dringend empfohlen.