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Fachkräftemangel in Ostalb: Kliniken kämpfen um internationale Talente!

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist ein dringendes Thema, das zunehmend die Kliniken im Ostalbkreis betrifft. Laut einem Bericht der Schwäbischen Post sind die Kliniken auf Fachkräfte aus 79 Nationen angewiesen, um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Zum 31. Dezember 2024 beschäftigten die Kliniken insgesamt 477 Mitarbeiter mit Migrationshintergrund, was 14% der insgesamt 3.381 Beschäftigten entspricht. Im ärztlichen Bereich beträgt der Anteil sogar 36%.

Die Personalchefin der Kliniken Ostalb, Sylvia Pansow, warnt, dass die Abwesenheit internationaler Fachkräfte gravierende Folgen für das Gesundheitssystem haben könnte. Mögliche Konsequenzen sind die Schließung ganzer Abteilungen und medizinischer Angebote sowie Stationsschließungen in der Pflege. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bemühen sich die Kliniken um die Integration ausländischer Mitarbeiter, wobei positive Beispiele wie die Hebamme Amira Bakhouche aus Algerien hervorgehoben werden. Sie erhielt Unterstützung bei der Wohnungssuche und den Behördengängen und lobt das Engagement des Klinikums.

Internationaler Fachkräftebedarf

Insgesamt arbeiten in den Kliniken 153 ausländische Ärzte, 138 Pflegekräfte und 186 Mitarbeiter in anderen Bereichen. Die meisten ausländischen Ärzte stammen aus Ländern wie Ungarn, Rumänien und Bulgarien, während die Pflegekräfte überwiegend aus Serbien, Indien und Italien kommen. Auch bei den Auszubildenden ist der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund hoch: Rund 40% der Auszubildenden haben einen Migrationshintergrund, mit einer steigenden Tendenz.

Parallel zu dieser Situation berichtete das Bundestagsdokument über die Fachkräftelücke im Gesundheitswesen und die Anwerbung ausländischer Bewerber. Experten, darunter Dr. Tine Hanrieder von der London School of Economics, wiesen auf einen weltweiten Mangel an Gesundheitsfachkräften hin, der zwischen 7 Millionen und 30 Millionen liegt. In 55 Ländern sei die Situation laut WHO als kritisch einzustufen.

Die Gründe für die Migration von Fachkräften sind vielfältig: unzureichende Arbeitsbedingungen, niedrige Entlohnung und ein allgemeiner Wunsch nach Veränderung. Deutschland gilt dabei als bevorzugtes Zielland für viele Gesundheitsfachkräfte. Der Rückgang des Zustroms aus dem EU-Binnenmarkt und der Anstieg von Migranten aus Drittländern unterstreichen die Notwendigkeit, staatliche Regulierung der Rekrutierung von Fachkräften zu verstärken. Eine Verbesserung der Aufenthaltsrechte sowie eine bessere Kontrolle der privaten Vermittlung werden dringend gefordert, um die Integration der Fachkräfte zu gewährleisten.

Zusammenfassend muss betont werden, dass der Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen sowohl auf localer als auch globaler Ebene dringende Maßnahmen erfordert, um die Verstärkung von Angeboten im Pflegebereich und die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung zu sichern.