
Manfred Clauss, ein bedeutender Forscher in der lateinischen Epigraphik, hat gemeinsam mit Dr. Wolfgang Slaby die „Epigraphik-Datenbank Clauss-Slaby“ (EDCS) aufgebaut. Diese renommierte Datenbank, die sich auf lateinische Inschriften aus der Antike spezialisiert hat, ist unter db.edcs.eu abrufbar. Das Projekt erhielt Unterstützung von Dr. Bernward Tewes, Barbara Woitas und Prof. Dr. Anne Kolb, die plant, das Werk nach Clauss‘ Tod fortzuführen.
Die EDCS verzeichnet heute rund 550.000 Einträge, die hauptsächlich aus dem geographischen Raum des römischen Reiches stammen. Diese Datenbank gilt als weltweit führend für lateinische Inschriften und erhält täglich mehrere tausend Klicks. Clauss widmete sich intensiv der Einarbeitung neuer Inschriften in die Datenbank und arbeitete mehrere Stunden täglich daran. Zudem legte er in den 1980er Jahren den Grundstein für eine Antike Münzsammlung an der KU, die mittlerweile mehr als 350 Münzen umfasst, mit einem Schwerpunkt auf römischen Münzen.
Details zur Epigraphik-Datenbank
Die EDCS erfasst nahezu alle lateinischen Inschriften und stellt die Texte ohne Abkürzungen dar, wo immer dies möglich ist. Laut Informationen von db.edcs.eu ermöglichen die Redakteure der EDCS die Veröffentlichung neuer Funde, die mit einer EDCS-Nummer und dem Namen des Autors versehen werden. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Datenbank über 862.000 Datensätze umfasst, darunter 537.276 Inschriften und 23.010 Orte. Zudem stehen 55.065 Prozent der Texte in Kategorien, die verschiedene Arten von Inschriften abdecken, wie beispielsweise tituli honorarii und tituli sepulcrales.
Der Schlüssel zu diesem Erfolg war Clauss’ unermüdliche Arbeit. Er starb am 20. Januar 2025 im Alter von 79 Jahren. Seine Verdienste werden in der wissenschaftlichen Gemeinschaft hoch geschätzt, und sein Erbe lebt durch die fortlaufende Pflege und Erweiterung der EDCS weiter.