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Die Gemeinde Antrifttal hat den Haushaltsplan für 2025 mit einem leichten Defizit von rund 81.000 Euro beschlossen. Dieses Defizit kann jedoch durch Rücklagen aus vorherigen Jahren ausgeglichen werden. Die Beiträge der beteiligten Kommunen, zu denen Alsfeld, Kirtorf, Romrod und Antrifttal zählen, bleiben stabil.
Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Erneuerung der Technik, die teilweise seit den 1980er Jahren in Betrieb ist. Rund 350.000 Euro werden in die Kläranlage Leusel investiert, einschließlich neuer Technik, einer Phosphatfällungsanlage sowie einer Photovoltaikanlage, deren Errichtung sich um ein Jahr verzögert hat. Entsprechende Investitionen erfolgen ebenfalls im Pumpwerk Ober-Breidenbach und in der Kläranlage in Bernsburg. Zudem wird die Rechnungsführung digitalisiert.
Finanzielle Perspektive und Herausforderungen
Die finanzielle Lage des Abwasserverbandes wird trotz des Defizits als ausreichend eingeschätzt, da genügend Rücklagen vorhanden sind. Jährlich werden rund 1,1 Millionen Euro für die Reinigung von etwa 2 Millionen Kubikmetern Abwasser in den Anlagen in Bernsburg und Leusel aufgewendet. Kritische Anmerkungen wurden zu den neuen Vorgaben der Behörden, insbesondere durch die Änderung der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL), laut. Diese Änderungen erhöhen die Kosten für kleinere Anlagen und führen zu einem Umdenken, da die hohen Standards im ländlichen Raum auf Dauer nicht bezahlbar sind.
In einem weiteren Schritt hat der Abwasserverband Antrifttal den Haushalt für 2024 einstimmig verabschiedet, wobei die Investitionen ebenfalls über Rücklagen finanziert werden und die Verbandsumlage stabil bleibt. Verbandsvorsteher Dietmar Krist betonte die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit, die für eine reibungslose und kostengünstige Abwasserentsorgung in Antrifttal, Romrod, Alsfeld und Kirtorf sorgt.
Die Sitzung zur Verabschiedung des Haushalts fand im Gasthaus Schneider in Bernsburg statt. Technischer Betriebsleiter Winfried Konle gab dabei einen Überblick über das vergangene Jahr und die Herausforderungen für 2024. So wurden im Jahr 2023 rund 2,1 Millionen Kubikmeter Rohabwasser in den Kläranlagen Bernsburg und Leusel gereinigt. Hohe Niederschläge im August hatten jedoch die Reinigungsleistung in Leusel beeinträchtigt, konnten aber trotz aller Herausforderungen ganzjährig sichergestellt werden.
Besonders bemerkenswert ist der gestiegene Stromverbrauch von 332.184 kWh, wobei die gestiegenen Stromkosten als größter Preistreiber angesehen werden. Die Planung für eine Photovoltaikanlage und die Erneuerung der Steuerungstechnik in der Kläranlage Leusel umfasst eine Investition von über 330.000 Euro. Darüber hinaus sind weitere Inspektionen der Teilstrecken der Verbindungssammler zu den Kläranlagen vorgesehen.
Der Abwasserverband wurde 1973 gegründet und blickt auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurück. In dieser Zeit wurden bedeutende Infrastrukturen, wie eine Sammelleitung von Zell bis Bernsburg für 13 Millionen DM, realisiert, die zu einer effektiven Abwasserentsorgung beigetragen haben.
Weitere Details zu den Haushaltsplänen können bei Osthessen News und Oberhessen Live nachgelesen werden.