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Arbeitsmarkt im Westmünsterland: Licht und Schatten 2025!

Die Arbeitsmarktsituation im Westmünsterland ist geprägt von Licht und Schatten, wie Rolf Heiber, der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld, beim Jahrespressegespräch in Ahaus berichtete. Die Arbeitslosigkeit ist in den Kreisen Borken und Coesfeld gestiegen, während die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einem Rekordniveau bleibt.

Im Jahr 2024 verzeichneten die Kreise Borken und Coesfeld rund 235.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, was im Vergleich zum Vorjahr keinen Zuwachs bedeutet. Bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gibt es zwar einen Zuwachs bei Frauen und ausländischen Arbeitnehmern, jedoch fehlt es an Nachwuchskräften in der Altersklasse der Unter-25-Jährigen und den mittleren Altersgruppen. In der Analyse zeigt sich die Arbeitsmarktlage in den beiden Kreisen unterschiedlich: Der Kreis Borken verzeichnete 158.957 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (minus 0,3 Prozent), während der Kreis Coesfeld auf 76.024 Beschäftigte kam (plus 0,7 Prozent).

Aktuelle Arbeitslosenzahlen

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk lag im Jahr 2024 bei 4,4 Prozent im Vergleich zu 4,0 Prozent im Vorjahr. Rund 15.400 Menschen waren ohne Arbeit gemeldet, was einem Anstieg von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon entfielen 10.392 Arbeitslose auf den Kreis Borken (plus 11,2 Prozent) und 5.053 auf den Kreis Coesfeld (plus 16,1 Prozent). Die aktuelle Arbeitsmarktsituation erreicht damit fast das Niveau der Finanzkrise im Jahr 2009.

Interessant ist die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt: Viele Menschen möchten arbeiten, jedoch zeigt sich eine Zurückhaltung bei Bewerbungen von 50- bis 55-Jährigen. Zudem wurden im Jahr 2024 rund 8.000 offene Stellen gemeldet, was eine Abnahme von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Ein hoher Anteil der Arbeitslosen, nämlich 44 Prozent, sucht Beschäftigung auf Helferniveau, während 62 Prozent der gemeldeten Stellen Fachkräfte benötigen.

Investitionen in die Weiterbildung

Die Agentur für Arbeit investierte im Jahr 2024 etwa 60,6 Millionen Euro in berufliche Weiterbildung und Unterstützung. Ein Beispiel dafür ist das Holzbauunternehmen Terhalle, das Einstiegsqualifizierungen zur Vorbereitung von Auszubildenden nutzt. Rund 80 Prozent der Azubis verbleiben nach ihrer Lehre bei Terhalle. Aktuell beschäftigt das Unternehmen etwa 610 Mitarbeiter, darunter 50 Azubis, auch geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Allerdings gibt es Schwierigkeiten bei der Einstellung von Ukrainern, die auf bürokratische Hürden und erforderliche Sprachkurse zurückzuführen sind. Heiber appelliert an die Notwendigkeit einer schnelleren Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt sowie an eine verbesserte Sprachförderung.

Die Aussichten für 2025 bleiben herausfordernd, jedoch gibt es weiterhin Arbeitsplätze.

Zusätzlich wies eine Analyse auf die Arbeitsmarktsituation im September 2023 hin, als die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 1.966 Personen anstieg. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,5 Prozent, und die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften war gesunken. Im Kreis Borken lag die Arbeitslosigkeit im September bei 10.603 Personen, während der Kreis Coesfeld 5.312 Arbeitslose verzeichnete. Die Arbeitgeber meldeten insgesamt 612 neue freie Stellen, wobei der Gesamtbestand an offenen Stellen bei der Agentur für Arbeit auf 5.315 sank, wie die [Arbeitsagentur](https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/coesfeld/presse/2024-89-leichte-erholung-am-arbeitsmarkt) berichtete.

Die komplexe Situation des Arbeitsmarkts in der Region wird weiterhin sowohl in der Politik als auch in den Wirtschaftskreisen aufmerksam verfolgt.