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In der Asklepios-Klinik in Pasewalk, Landkreis Vorpommern-Greifswald, wird das Thema Gewalt in Notaufnahmen akut angegangen. Wie [ndr.de](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/haff-mueritz/Gewalt-in-Notaufnahmen-Asklepios-Pasewalk-reagiert,mvregioneubrandenburg2446.html) berichtete, möchte die Klinik den Schutz ihrer Mitarbeiter vor Gewalt und Bedrohungen verbessern. Eine Unternehmenssprecherin informierte über die dabei geplanten Maßnahmen. Eine Umfrage des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin ergab, dass im Jahr 2023 nahezu 90 Prozent der Beschäftigten in Notaufnahmen von körperlicher Gewalt durch Patienten betroffen waren. Lange Wartezeiten in Notaufnahmen werden dabei als häufige Ursache für Gewalthandlungen identifiziert.
Um die Sicherheit der Mitarbeiter zu erhöhen, plant die Klinik spezifische Schulungsangebote im Umgang mit Konfliktsituationen sowie psychologische Unterstützung für das Personal. Diese Maßnahmen sind ein Teil der Bemühungen, das Arbeitsumfeld in der Klinik sicherer zu gestalten.
Gewaltprävention im Gesundheitswesen
Das Problem der Gewalt gegen Krankenhausmitarbeiter ist jedoch nicht auf die Asklepios-Klinik beschränkt. Eine umfassende Studie, die von [kgnw.de](https://www.kgnw.de/klinik-welt/gewaltpraevention) veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass 94 Prozent der Mitarbeiter in Notaufnahmen von verbalen Angriffen betroffen sind, während 70 Prozent körperliche Angriffe erlebt haben. Die Übergriffe reichen von Beschimpfungen und Bedrohungen bis hin zu physischen Attacken wie Kneifen, Kratzen und Schlägen.
Die Studie stammt aus dem Jahr 2018, jedoch ist eine Zunahme der Vorfälle in den letzten Jahren zu verzeichnen. Jeder dritte Beschäftigte fühlt sich durch solche Übergriffe stark belastet. Krankenhauseinrichtungen, die sich intensiv mit Gewaltprävention befassen, berichten von einer geringeren Belastung ihrer Mitarbeiter. Der Leitfaden „Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus“, der aus einer Arbeitsgruppe der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hervorgegangen ist, bietet Handlungsempfehlungen und Praxistipps, um Führungskräfte dabei zu unterstützen, gefährdetes Personal zu schulen und ein Umfeld zu schaffen, in dem Gewalt nicht toleriert wird.