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Warnstreik bei der Deutschen Post: Lieferverzögerungen drohen!

Am Donnerstagmittag haben Mitarbeitende der Deutschen Post und DHL ihre Arbeit niedergelegt. Der Gewerkschaft Verdi zufolge wurde in Niedersachsen und Bremen zu einem Warnstreik aufgerufen. Der Kreis Schaumburg wird indirekt von dem Warnstreik betroffen sein, da Mitarbeiter des Paketzentrums in Hannover-Anderten an dem Streik teilnehmen. Dies könnte Verzögerungen bei Lieferungen bis Samstag zur Folge haben.

Die Auswirkungen des Streiks können von Ort zu Ort variieren, abhängig von der Anzahl der Pakete, die pro Fahrer zuzustellen sind. Verdi fordert ein Lohnplus von sieben Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage für die Zusteller. Darüber hinaus sollen Verdi-Mitglieder vier zusätzliche freie Tage erhalten. Bislang gab es keine greifbaren Ergebnisse in den Verhandlungen, und weitere Warnstreiks sind für die kommende Woche angekündigt. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar geplant, in der die Deutsche Post ein Angebot vorlegen soll.

Hintergrund des Tarifkonflikts

In einem umfassenderen Kontext gibt es auch andere Warnstreiks bei der Deutschen Post, die erst vor kurzem in größeren Städten und den ländlichen Regionen stattfanden. Verdi hat mehr Druck auf die Arbeitgeber im Tarifkonflikt gefordert, während die Arbeitgeber die Forderungen nach einem Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzlichen Urlaubstagen als nicht finanzierbar zurückgewiesen haben. Verdi-Vize Andrea Kocsis betont die Notwendigkeit von Lohnsteigerungen aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten. Die Deutsche Post sieht hingegen nur einen sehr geringen Spielraum für Lohnerhöhungen.

Die Herausforderungen der Branche sind zudem geprägt von einem Schrumpfen der Briefmengen im Digitalzeitalter sowie einem hohen Investitionsbedarf. Um die zusätzlichen Kosten zu decken, hat die Bundesnetzagentur bereits die Erhöhung des Portos für einen Standardbrief von 85 Cent auf 95 Cent genehmigt. Die Deutsche Post beschäftigt rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland, während DHL plant, die Anzahl der Paketautomaten bis 2030 zu verdoppeln, um die Zusteller zu entlasten.