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In Hameln-Pyrmont wurde vor Kurzem für 106.000 Grundstücke und Immobilien die Berechnung neuer Grundsteuermessbeträge abgeschlossen. Katrin Schrader, die Leiterin des Finanzamts Hameln, berichtete von einem Anstieg der Nachfragen nach dem Versand der Grundsteuerbescheide. Trotz der hohen Anzahl an betroffenen Objekten gab es bis jetzt weniger als 400 Anfragen, was im Verhältnis als relativ gering angesehen wird.
Besonders erwähnt wurde, dass für 471 von 21.671 Objekten in Hameln die Grundsteuer um mehr als 1.000 Euro höher ausfallen wird als zuvor. Ursache hierfür können Fehler bei der Übermittlung von Flächenangaben sein, da häufig doppelt angegebene Quadratmeter und falsche Angaben zu Miteigentumsanteilen zu fehlerhaften Grundsteuerbescheiden führen können. Steuerpflichtige sind aufgefordert, bei Entdeckung solcher Fehler schnell Kontakt mit dem Finanzamt aufzunehmen, idealerweise über das Programm Elster. Ein Prüfschema vom Landesamt für Steuern Niedersachsen steht zur Klärung von Fragen zur Verfügung.
Grundsteuerreform in Niedersachsen
Die Grundsteuerreform ist eine Reaktion auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das eine Neuregelung der Grundsteuer für notwendig erachtete. Ab 2025 müssen die bisherigen Einheitswerte durch neue Bemessungsgrundlagen ersetzt werden. Niedersachen hat sich für ein einfaches Modell, die Grundsteuer B für Grundvermögen, entschieden. Für die Einreichung der Grundsteuererklärung sind die Eigentümer verantwortlich, da das Finanzamt nicht alle erforderlichen Informationen hat.
Für die Neubewertung von rund 3,6 Millionen Grundstücken in Niedersachsen mussten ab Juli 2022 die erforderlichen Schritte eingeleitet werden. Die Reform soll aufkommensneutral durchgeführt werden, was bedeutet, dass das Gesamtaufkommen an Grundsteuern gleich bleibt. Einige Eigentümer werden mehr und andere weniger zahlen. Jede Eigentümerin und jeder Eigentümer ist verpflichtet, eine elektronische Erklärung beim zuständigen Finanzamt einzureichen, wobei in Niedersachsen nur einmal eine solche Erklärung abzugeben ist, außer im Fall von Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft), wo alle sieben Jahre eine neue Erklärung erforderlich ist.
Ab 2025 gelten die Wertverhältnisse der Grundstücke zum Stichtag 1. Januar 2022 für die Besteuerung, und die Grundsteuer wird nach den neuen Regelungen erstmals erhoben. Änderungen am Grundbesitz bis 2025, wie Verkauf, Anbau oder Abriss, werden sowohl im neuen als auch im alten Recht angepasst. Die Reform zielt auf eine gerechtere Grundsteuer ab, indem alte Einheitswerte durch neue Grundsteuerwerte ersetzt werden.