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Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post stehen vor einer entscheidenden Wendung. Am 28. Januar 2025 rief Verdi die Angestellten in größeren Städten Bayerns zum Streik auf, was auf eine festgefahrene Verhandlungssituation hinweist. Am folgenden Tag sind rund 1.000 Mitarbeiter in ländlichen Gebieten Bayerns zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen worden, wie Merkur berichtete.
Insgesamt sind 49 Betriebsstellen in verschiedenen Regionen von diesen Streiks betroffen. Zu den betroffenen Orten zählen unter anderem Günzburg, Germering, Lichtenfels und Altenstadt. Dies wird voraussichtlich massive Einschränkungen in der Zustellung zur Folge haben, sodass viele Briefe und Pakete nicht ausgeliefert werden können. Zudem könnte der Tarifstreit auch Auswirkungen auf die Briefwahl zur Bundestagswahl haben.
Forderungen und Positionen
Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 7 Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Zusätzlich soll ein weiterer Urlaubstag für alle Gewerkschaftsmitglieder gewährt werden. Die Deutsche Post hingegen sieht aufgrund eines Rückgangs der Briefmengen und eines hohen Investitionsbedarfs nur „sehr geringen“ Spielraum für Lohnerhöhungen und lehnt die Forderungen als nicht finanzierbar ab.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen endete ohne Einigung, und die Positionen beider Parteien liegen weit auseinander. Andrea Kocsis, die stellvertretende Verdi-Vorsitzende, äußerte sich kritisch zum Verlauf der Verhandlungen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar 2025 angesetzt, was die Situation weiter angespannt hält. Verdi hat zudem angekündigt, zeitnah über konkrete Streikmaßnahmen zu informieren, was den Druck auf die Deutsche Post erhöhen könnte, wie Nau berichtete.
In der Zwischenzeit stieg die DHL-Aktie im nachbörslichen Handel um 0,51 Prozent auf 35,78 Euro (33,98 Franken).