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Klimafreundliche Wärme: So verbessert der Landkreis Landshut seine Heiznetze!

In Deutschland ist der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen eine zentrale Maßnahme, um die Heizprobleme im Wohnsektor zu lösen und die Klimafreundlichkeit zu erhöhen. Die Netzwerke sollen nahezu allen Gebäuden mit zentral erzeugter Wärme versorgen, wobei potenzielle Energiequellen Abwärme von Industriewerken sowie Biogas- und Müllverbrennungsanlagen sind, wie idowa.de berichtet. In diesem Kontext hat die Redaktion eine umfassende Anfrage an alle Rathäuser im Landkreis Landshut zur aktuellen Situation in der Region gerichtet.

Nahwärme bezieht sich auf die Übertragung von thermischer Energie über kurze Distanzen von unter einem Kilometer innerhalb städtischer und ländlicher Gebiete. Im Gegensatz zur Fernwärme, die oft über mehrere Kilometer verläuft, ist Nahwärme besonders wichtig für die Energiewende, da sie verstärkt erneuerbare Energien und Abwärme nutzt, wie deea.de erläutert. Das System besteht aus einer zentralen Heizungsanlage, einem Verteilnetz und Hausübergabestationen, welche die erzeugte Wärme zu den Haushalten transportieren.

Funktionsweise und Heiztechnologien

Eine zentrale Heizungsanlage erzeugt Wärme, die über isolierte, erdverlegte Leitungen zu den Gebäuden geleitet wird. Über Wärmetauscher gelangt die Energie in das Heizungssystem des Hauses. Typische Anlagen haben eine Leistung von unter einem Megawatt und können mehrere Gebäude oder Stadtteile versorgen. Die Wärmemengen werden an Übergabestationen gemessen. Zu den gängigen Heiztechnologien zählen Blockheizkraftwerke, Wärmepumpen sowie Holzhackschnitzel-Heizungen, die besonders in ländlichen Gebieten verbreitet sind und mit regionalen, regenerativen Brennstoffen betrieben werden.

Die Vorteile von Nahwärmesystemen sind vielfältig: Sie reduzieren die Investitionskosten für Hausbesitzer, senken den Wärmepreis durch die Kostenverteilung der zentralen Heizungsanlage und steigern die Gesamteffizienz durch die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen. Allerdings gibt es auch Nachteile, wie die verpflichtende Anbindung an ein Nahwärmenetz und die Einschränkung der Flexibilität für Hausbesitzer. Zudem sind Anbieterwechsel nicht möglich, was langfristige Wärmelieferverträge bedeutet, und Netzverluste können zusätzliche Kosten verursachen.

Ein innovativer Ansatz ist die sogenannte kalte Nahwärme, bei der Wärmemittel mit niedrigen Temperaturen von 5 bis 35 Grad Celsius transportiert werden. Diese Methode minimiert die Verteilungsverluste und ermöglicht die Nutzung von Wärmepumpen zur Temperaturerhöhung. Zudem kann sie auch zur Kälteversorgung von Gebäuden genutzt werden.

Kosten und Fördermöglichkeiten

Die Anschlusskosten für ein typisches Einfamilienhaus betragen zwischen 5.000 und 10.000 Euro, während die jährlichen Betriebskosten bei einem Verbrauch von 20.000 kWh etwa 2.400 Euro betragen. Zudem gibt es staatliche Förderprogramme, die Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen zur Senkung der Investitionskosten bieten und umweltfreundliche Heizsysteme unterstützen.